WEISST DU, WAS ES HEISST, EIN WOLF ZU SEIN?
INFORMATION

"love will not break your heart but dismiss your fears"


Fremder? Was führt dich dein Weg hierher? bist du etwa gewillt, dich anzuschließen? Nun streuner, es bleibe dir überlassen. Und doch weiß ich, dass auch du, den Ruf nicht ignorieren kannst...

Forengründung

16. April 2009

AUfnahmestopp

inaktiv


RUDEL

"as brothers we will stand and we'll hold your hand"

Rudelstand

4 Fähen | 6 Rüden

TEAM


ALASKA # SADEC # NAADIR



PLOTLINE

"And you rip out all I have Just to say that you've won"



Der Frühling ist gekommen und verbirgt mit seiner blühenden Schönheit die Gefahren der Zukunft. Blauäugig wandert das Rudel durch die Berge, ohne zu ahnen, was sich hinter den Gipfeln verbergen mag. Eine Lawine? Ein feindliches Rudel? Gewiss ist: Die Zukunft hat noch ein Ass im Ärmel.
FOLGE DEM RUF DES WINDES UND FINDE DIE FREIHEIT

Teilen
 

 Kapitel 5/ Ein harter Winter

Vorheriges Thema anzeigen Nächstes Thema anzeigen Nach unten 
Gehe zu Seite : Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8  Weiter
ConversanoConversano
Delta

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptyMo 9 Aug 2010 - 19:15

    Sie war beinahe greifbar, diese Emotion, mit der viele ihn anzusehen pflegten. Dass sie ihn damit weit mehr straften, als dieser elendige Feigling damals, dem er die zahlreichen Narben zu verdanken hatte, schien ihnen kaum bewusst zu sein und doch sangen sie stets Loblieder darauf, wie heilig sie doch wären. Wie freundlich und wie human. Dass dem nur ein Trugbild war, schien ein Großteil von ihnen nicht zu begreifen, nicht begreifen zu wollen.
    Grollend hob er seinen Kopf, wahre Schneekaskaden brachen sich bahn und begruben teilweise seine Pfoten unter sich. Energischer schüttelte er seinen rabenschwarzen Körper, erhob sich kurz und schüttelte sich nochmals. Nun, da er einmal stand, befand er, könnte er auch ein wenig körperliche Ertüchtigung betreiben. Schließlich war es sein Körper und wenn ihm nichts daran lag, nasse Wölfe zu wärmen, dann war das immerhin sein Problem, nicht das der anderen. Nun sollte er sich wohl zugute halten, dass er es gewesen war, der den Stein ins Rollen brachte, doch wirklich viel lag ihm nicht daran, nochmals daran erinnert zu werden. Es bedeutete nur, dass man ihn wieder mit jenen Blicken strafte, die mehr anzurichten vermochten als das scharfe Gebiss eines Bären.

    Ein wenig steifbeinig anfangs setzte er sich in Bewegung. Dann jedoch wurden die Bewegungsabläufe geschmeidiger, eleganter und schlussendlich lauerte auch wieder jenes Aggressionspotenzial in ihnen wie sie es einzig für Conversano darstellten. Ein jeder Wolf besaß einen eigenen Geruch, eine eigene Identität, an welcher er sich maß und wertete. Er hingegen besaß andere Dinge, andere Werte als diese Welt und ihr scheinheiliges Tun, an welchen er sich maß. Manch einer würde es barbarisch finden, andere wiederum ekelhaft und wieder andere könnten es nicht verstehen. Doch er verlangte auch gar nicht, dass man ihn verstand.
    Denn niemand würde je verstehen, was ihn dazu trieb, so zu sein, wie er war. So zu handeln. So zu agieren und zu walten, wie er es für richtig empfand, obgleich es in den Augen anderer Wölfe wiederum falsch war. Lediglich eine Frage des Betrachtens, wie er fand und doch ging es ihm, gelinde gesagt, am Allerwertesten vorbei. Was kümmerten ihn die anderen Wölfe? Man hatte sich auch nicht um ihn geschert, als er verwundet gewesen war. Ja, man hätte ihn sogar hinfort gejagt, verbannt und was nicht noch alles.
    Die alte Bitterkeit brach sich bahn und mit angespannten Kiefermuskeln glitt sein lavendelblauer Blick über die vereinzelt schlafenden Wölfe. Einige taten, was am besten war und ruhten sich aus, andere wie er selbst, hatten weder den Nerv, noch die Ruhe, sich wieder niederzulegen und zu schlafen.
    Mit einem Mal drang ein einzelner Geruch in seine Nase, drängte sich ihm regelrecht auf und reflexartig schoss sein Kopf empor, das Fell sträubte sich bereits leicht und die Lefzen waren halb und halb zurück gezogen. Dann jedoch wurde er der grauen Fähe ansichtig, welche zuvor bei Naadir, Valon und auch Alaska eingekehrt war. Er hatte sie bereits einmal angeknurrt, doch anscheinend hielt sich das Verlangen, seine Nähe zu suchen, auch hier in Grenzen. Sein durchdringender Blick verharrte kurzweilig auf Amata, welche wie ein junger Welpe durch den Schnee stob und nach den Schneeflocken schnappte. Anscheinend hatte das Schicksal ihr noch nicht deutlich genug vor Augen geführt, wie rasch ein solches Winterspiel im Tod enden könnte.
    Doch es verlangte Conversano nicht danach, die Fähe auf ihr Tun hinzuweisen. Sollte sie es allein lernen.

    Langsam wanderte er weiter, atmete tief die schneidend kalte Winterluft ein und genoss das Gefühl der Taubheit, welche sich langsam über ihn schob, ihn wie ein schützendes Tuch einhüllte. Nur einige weitere Schritte und die Taubheit würde gänzlich von ihm Besitz ergreifen, ihn verschlingen und nicht wieder hervorbringen. Ein Schritt nach vorn und die zarte, bereits wieder leicht zugefrorene Eisschicht des Sees würde unter ihm nachgeben. Anders als Kaya und Namid würde er sich nicht wehren. Er würde die Kälte und die damit einhergehende Taubheit Willkommen heißen und sich darin vergessen. Anders als Leyla und Naadir würde er nicht um sein Leben kämpfen, er würde sich in die kalten Fluten reißen lassen und darin verenden. Weshalb also machte er nicht mehr jenen kleinen Schritt, der ihn nun vom See trennte?
    Schweigend ließ er seinen Blick über den See schweifen, hob den Blick kurz gen Himmel und betrachtete das schwarze Himmelszelt, welches sich in all seiner Pracht über ihn erstreckte.
    Noch immer hörte er vereinzelte Geräusche, ob nun wölfischer Herkunft oder nicht sei dahin gestellt, doch er konzentrierte sich auf andere Dinge. Gewiss, bei Anzeichen von Gefahr würde er nicht scheuen und sich in den Kampf stürzen, darauf hoffend, endlich ein Ende zu finden. Seine Sinne waren fein, dafür gemacht, feindliche Geräusche und Gefahr zu vermerken und darauf zu reagieren. Kurz stellte er sich vor, wie es wäre, wissentlich alle Geräusche der Gefahr zu ignorieren. Zu wissen, zu hören, dass der Feind immer dichter kam, darauf aus, sein Leben zu beenden. Wie würde es sich anfühlen? Wie Selbstverrat. Entweder starb er in einem ehrenvollen Kampf um Leben und Tod oder aber er starb gar nicht. Ganz oder gar nicht, lautete in diesem Fall die Devise und danach würde er sich richten.
    Doch seine Sinne streckte sich nach anderen Dingen aus, Dinge, die zu erreichen Wahnsinn wäre. Sein Blick ruhte auf der winterlichen Perfektion des Sees und seiner Umgebung, seine Nase nahm zuckend die schneidende Kälte und deren Gerüche wahr, sein Körper spürte den Schneesturm, der um ihn herum tanzte und tobte. Er hörte ihn, lauschte seiner brausenden Stimme, die sich manchmal ebenso schnell wieder verlor, wie sie aufbrandete. Er versprach ihm Dinge, die endlich all seine Wünsche erfüllen würden. Das einzige, was dafür nötig wäre, müsste er ihm geben: Hinaus auf die weite Ebene laufen und sich dort dem rauen und gleichzeitig liebevollem Wind entgegen zu stellen.
    Es würde nichts weiter sein, außer der Erfüllung seines größten Wunsches ...

    Es kostete ihn wahre Mühe, sich wieder loszureißen und umzuwenden. Zu intensiv war die Todessehnsucht die in ihm tanzte. Leise knurrte er, schüttelte die dünne Schneeschicht von seinem Körper hinweg und spürte wenig später wieder die feuchten Schneeflocken, die ihn tanzend einwoben. Auch sie lockten, ihre hellen, singenden Stimmchen waren allzu verlockend ...
    Energisch riss er sich wieder los, sah erneut einen grauen Schemen und riss erneut einen Kopf empor. Und erneut war es lediglich Amata, jene naive Fähe, die glaubte, noch immer Welpe zu sein. Abfällig schnaubte er, die Augen verdrehten sich und kurz darauf erlosch das Interesse an ihr auch schon wieder. Weitaus interessanter waren jene drei Schneeberge, welche drei Körper zu verbergen schienen. Drei Wölfe. Drei Individuen, von denen jeder Einzelne tausenderlei Gründe hatte, um sich das Leben zu sichern.
    Lautlos wie auch sein Blick glitt Conversano durch den Schnee, stets darauf aus, keinem der Wölfe zu nahe zu kommen. Er war ein Einzelgänger, den es aus den kuriosesten Gründen in ein Rudel verschlagen hatte. War er ehrlich mit sich selbst, hatte er bislang nichts getan, um sich einen Platz im Rudel zu verdienen. War er ehrlich, so wusste er, dass einzig das Wissen um sein früheres Wesen Alaska fehlgeleitet haben musste, ihn wieder aufzunehmen. Erneut überkam ihn jenes gut bekannte Gefühl des Selbstverrats und des Selbsthasses, welches er seit allzu lange Zeit mit sich herum schleppte.
    Seine Schritte steuerten ihn zurück zu jenem Platz, auf welchem er zuvor gelegen hatte. Doch nach den wenigen Minuten, die er fort gewesen war, schien es, als habe hier nie ein Wolf gelegen. Einzig seine frischeren Tatzenspuren wiesen darauf hin, dass er hier einst gelegen haben mochte. So leicht war er zu vergessen. So leicht. Ohne ein einziges Wort mit irgendjemandem aus dem Rudel gewechselt zu haben, ließ er sich wieder auf den eingeschneiten Boden sinken, dieses Mal jedoch hatte er seinen Platz so gewählt, dass er beinahe mit dem umliegenden Gestrüpp zu verschmelzen schien. Niemand würde ihn mehr bemerken, wenn er Schnee sein Werk vollbracht hatte. Und das Rudel würde an jenem Ort suchen, welchen er verlassen hatte und nichts weiter vorfinden. Sie würden glauben, er habe sich, schwach wie er war, nicht eingliedern können und sei hinfort gezogen. Wieder einmal. Ein Paar bernsteinfarbener, sanfte Augen erschien vor ihm und innerlich aufstöhnend fletschte er die Zähne, wohl wissend, dass es der Schlafmangel war, der ihm zu solchen Illusionen verhalf. Das Paar Augen blickte traurig zu ihm hinab, anklagend. Er habe es nicht geschafft, sich selbst zu behaupten. In den Jahren, in welchen er die Illusion des starken Rüden aufrecht hielt, war er schwach gewesen. Und sie hatte es gesehen.
    Zorn wallte in ihm auf. Er hatte mehr Schlachten geschlagen als manch erfahrener Wolf dies zu behaupten versucht war und trotzdem bezichtigte sie ihn der Schwäche. Doch inzwischen hatte er es ohnehin aufgeben müssen, sich den Respekt der anderen zu verdienen. Auf deren Akzeptanz zu hoffen. Sie würden stets nur seine Narben sehen und sich ihr eigenes Bild machen. Denken, er sei ein Schwächling, dass er von einem Grünschnabel derart überrumpelt wurde. Nie wieder würde er den Fehler des Vertrauens machen. Nie wieder!

    Und langsam senkte sich die Schneedecke auf ihn hinab, begrub ihn unter sich und ließ ihn schlussendlich wie ein vergessener Knochen verschwinden. Abgetaucht in einer Welt aus Kälte und Tod wartete Conversano auf den erlösenden Schlaf. Nur langsam stellte er sich ein und doch hoben und senkten seine Flanken sich stets weiter. Die Kälte war nicht stark genug, um gegen das innere Feuer der Wut und die innere Kälte des Hasses anzukommen. In gewisser Weise hatte der Schwarze sich selbst bereits umgebracht.
    Und er wusste es nicht einmal.


    [Geht zum See - Von Sehnsüchten geplagt - Bemerkt Amata - Kehrt zum Lagerplatz zurück - Legt sich nieder - Wird eingeschneit - Hofft]
Nach oben Nach unten
AnonymousGast
Gast

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptyMi 11 Aug 2010 - 18:03

(entschuldigung,mir fällt jetzt aber echt nichts anderes mehr ein als Leyla legte sich hin und schlief ein. Tut mir leid)


Zuletzt von Leyla am Mi 11 Aug 2010 - 23:28 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
ConversanoConversano
Delta

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptyMi 11 Aug 2010 - 18:20

[Ähm, Leyla? Naadir ist von Valon & Alaska beiderseits gewärmt, weshalb es sich als schwierig gestalten sollte, sich neben ihn zu legen. Zudem Alaska schrieb, dass eine Schneeschicht die Drei Bedeckt.]
Nach oben Nach unten
AlaskaAlaska
Alpha

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptyMi 11 Aug 2010 - 22:32

(Leyla, wie Conversano schon sagte, bitte änder deinen Post udn schlafe, außeerdem ist Naadir nicht sichtbar. Danke)
Nach oben Nach unten
InchaIncha
Delta

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptyDo 12 Aug 2010 - 17:05

Es verging eine lange Zeit, bevor Incha wieder auf andere Wölfe traf. Auf die Außenwelt, wie man so schön zu sagen pflegt. Die Realität schob der Rüde beiseite, sodass es nur noch ihn gab. Ihn und den ewigen Schnee, gefangen im Moment. Es schien als würde die Zeit nicht vergehen. Schon längst hatte der Graue jegliche Orientierung verloren und so lief er einfach weiter. Der Weg, auf dem Incha ging, hatte kein Ziel. War es die Ewigkeit? Oder die Realität? Langsam und schleppend setzte er eine Pfote vor die andere. Wozu sollte er sich auch beeilen? Es gab keinen Grund zur Hast. Das Leben war weit vom Rüden entfernt. Selbst Incha schien leblos, beinahe tot. Die Augen waren schwarz. Wo früher ein glückliches Leuchten zu sehen gewesen war, hatte sich die Finsternis breit gemacht. Seine Bewegungen waren schwerfällig geworden und insgesamt konnte man sagen, dass sein früherer Elan ihn verlassen hatte - was jedoch keinesfalls hieß, dass er nicht glücklich war.

Was Incha fühlte? Der Schmerz, den er dank Leyla einige Zeit empfunden hatte, war verschwunden und hatte Platz gemacht für die Wut. Wut und Hass auf das Leben, vor allem aber auf seine Mutter. Noch immer konnte er nicht vergessen, was sie ihm angetan hatte. Das ganze Leben hätte anders laufen können und auch Incha selbst wäre vermutlich ein Anderer gewesen. Andererseits war er momentan ganz zufrieden mit sich selbst - wieso auch nicht? Endlich hatte der Rüde, was er schon immer hatte haben wollte. Er war frei. Frei wie ein Vogel am Himmelszelt. Und diese Freiheit würde niemand ihm je wieder rauben können. Nie wieder würde er sich an jemanden oder eine Sache binden, was selbst, wenn er den Willen dazu gehabt hätte, nicht möglich wäre, da er sein Vetrauen als missbraucht betrachtete.

Irgendwann, Incha war nicht im Geringsten im Stande zu sagen, wann genau, stieg dem Grauen der Geruch anderer Wölfe in die Nase, doch er tat, als bemerke er es nicht. Kühn und ohne mit der Wimper zu zucken spazierte Incha durch das Revier der Fremden hindurch, doch zu seiner großen Enttäuschung ließ sich keiner blicken. Es hätte ihm Spaß gemacht, fremden Wölfen gegenüber zu treten. Selbst, wenn er ab einer bestimmten Größe des Rudels leicht umgebracht werden konnte. Was machte es schon aus? Immerhin wäre der Rüde dann nicht als Weichei gestorben. Zwar auch nicht unbedingt heldenhaft, aber was kann man schon verlangen? Man kann sich den Tod nicht aussuchen. Vielleicht beeinflussen oder grob auswählen, aber letztendlich entscheidet dann doch das Schicksal.
Schon bald ließ Incha das Gebiet der Fremden hinter sich.

Nach einer ganzen Weile ohne jeglichen Vorkomnissen, kam er in das Gebiet, in welchem sich die Sturmtänzer sich aufhielten. Anfangs bemerkte er es kaum, zumal das Rudel kaum Markierungen gesetzt hatte und der Wind in seinem Rücken war und sein graues Fell wehen ließ. Vielleicht lag es ja auch daran, dass Incha sein altes Rudel innerlich schon abgeschrieben hatte, gedacht hatte, er würde nie hierhin, zu ihnen, zurückkehren? Keine dieser Möglichkeiten war ausgeschlossen. Alle von ihnen könnten gut zutreffen.
Als Incha den Geruch dann schließlich doch noch bemerkte, fühlte er, wie die Wut in seinem Körper fast überkochte. Im ganzen Wirrwarr der Gerüche erkannte er den Leylas. Der Rest war Nebensache und interessierte ihn nicht.

.oOHätte ich sie doch umgebracht. Leyla hat es nicht verdient, hier zu sein und weiterzuleben, als sei nichts passiert.Oo.

Und mit einem Mal stand für ihn das Ziel seines Weges fest. Leyla.
Das Tempo des Rüdens verlangsamte sich. Vorsichtig setzte er Pfote vor Pfote, darauf abgesehen, keinen Lärm zu produzieren. Das Rudel war größtenteils gar nicht mehr zu sehen, so eingeschneit, wie es war. Zu Inchas Glück war Leylas Geruch aber stark genug, um ihn selbst bei diesen Schneemengen klar und deutlich herauszuriechen. Langsam schlich der Graue auf einen der Schneehügel zu. Hier war der Geruch Leylas am stärksten zu vernehmen. Ebenfalls der Shennas stach ihm in die Nase.
Eine ganze Weile verharrte Incha vor dem Hügel. Es würde den Tod bedeuten, Leyla hier und jetzt ums Leben zu bringen. Vielleicht sollte er sich doch lieber dem Rudel erneut anschließen und sich die Fähe dann in einem stillen Moment vornehmen? Ein kleines, privates Blutbad, bei dem es keine Zuschauer geben würde. Die Idee war verlockend. Und die Umsetzung war zum Greifen nah. Incha brauchte lediglich ein paar Schritte zu Alaska tun und sie darum bitten, dem Rudel erneut beitreten zu dürfen. So wie er die Alpha kannte würde sie ihm diesen Wunsch sicherlich nicht abschlagen. Dafür war sie viel zu lieb und herzlich.

.oONein, Incha! Denk so nicht! Du hast einen Beschluss gefasst!

Außerdem... Incha selber machte es sicherlich nichts aus, gegen ein paar mehr Wölfe zu kämpfen, falls man ihn bemerken würde, ein paar mehr Wölfe zu verletzen und ein wenig mehr Blut fließen zu sehen. Selbst falls die anderen Rudelmitglieder es übers Herz bringen würden, ih zu töten, was sie sicherlich tun würden, so hatte der Rüde keinesfalls etwas dagegen.

.oODein Leben für meins, Leyla...Oo.

so dachte Incha und ein hämisches Grinsen stahl sich auf sein Gesicht.
Im Hintergrung hörte er den Schnee knirschen doch aus der Ruhe ließ er sich dadurch nicht bringen. Zufrieden mit seinem Beschluss sog Incha die kalte Nachtluft ein und spannte seinen Körper an. Die Narben des letzen Kampfes, die trotz der Behandlung noch immer nicht vollkommen verheilt waren, ließen einen leichten Schmerz durch den gesamen Körper des Rüdens zucken, aber er war bereit für seinen Kampf. Für seinen vermutlich letzten Kampf.

[läuft l denkt nach l kommt zu den Sturmtänzern l beschließt, Leyla umzubringen l schleicht sich an sie an l ist bereit für einen Kampf]

Bitte! Niemand soll Incha vorerst bemerken, da ich eine Absprache mit Amata habe!!!
Das Knirschen ist ebenfalls abgesprochen ; )

Ach und ich weiß, dass der Post unkreativ ist... *seufz*


Zuletzt von Incha am Fr 13 Aug 2010 - 10:51 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
AnonymousGast
Gast

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptyDo 12 Aug 2010 - 18:37

Grade hatte Amata sich vorgestellt ihr würden Flügel wachsen und dann flog sie
über den Wolken . Lang stecketen sich ihre Flügel . Ja , es war ein Tagtraum gewesen ,
aber tatsächlich taten ihr die Pfoten weh als ob sie tagelang gerannt wäre . Im Sommer
beobachtete sie oft die Vögel in den Lüften , sie fand das einfach fazienierent .
Doch jetzt wurde sie wieder wacher , stand auf und streckte sich . Schon wieder fiel
Schnee von ihrem Körper herab aber sie konnte einfach nicht mehr liegen bleiben .
Klar sie kuschlte sich gerne an jemanden und doch brauchte sie bewegung .

Prüfend schaute sie die Gegend an und dachte nach .
Ich hab mich bei Naadir nicht bedankt als ich wach war . Und warum?
Weil ich zu schüchtern bin . Schon wieder diese Schüchternheit ich hasse das aber
ändern kann ich es nicht . Wahrscheinlich werde ich erst mit ihm reden wenn er
sich wieder beruhigt hat . Mit Valon muss ich auch noch reden . Ich habe gemerkt das er
geschlafen hatte oder waren nur seine Augen zu gewesen? Auf jedenfall möchte ich
klären das ich nicht bloß herrumschreie .
Ein
Ein lächeln huschte ihr übers Gesicht , doch sofort wurde sie wieder ernst .

Da im Schnee war etwas ! Einen Schatten konnte sie erkennen , ein Wolf das sah sie
aber er lief so geduckt . Das behagte ihr nicht . Vergeblich schnüffelte sie nach seinem
Geruch , aber der Schnee verwischte alles und der Wind war auch nicht zu ihren gunsten ausgerichtet .
Sie wartete ab vielleicht war es ja doch nur ein Wolf aus dem Rudel . Alle kannte sie ja noch nicht .

Das gefällt mir nicht . Ich geh lieber mal dahin

Vorsichtig ging sie in richtung des Schattens , sie schlich nicht so wie er es tat aber
sie versuchte nicht gesehen zu werden . Als sie näher kam erkannte sie einen grauen Rüden ,
der sich an eine Wölfin anschlich . Die Wölfin war nicht wirklich zu sehen eine Schneeschicht bedeckte sie
aber vom Geruch her erkannte sie die Fähe die neben ihr lag . Das war Shenna .
Amata wusste schon längst das der Rüde nicht gutes im Sinn hatte , dass sah man in seinen Augen .
Und doch wartete sie noch und überlegte .

Angreifen oder warten ? Ich greife an . Oder ?

Während sie noch überlegte stand der Rüde fast vor dem Schneeberg ,auch er zögerte .
Das reichte Amata sie würde angreifen egal wer dieser Rüde war .
Die restliche entfernung rannte sie , ihre Muskeln waren angespannt als sie sich duckte ,
mit kräftigen Läufen absprang , zielte und genau auf dem Rücken des Rüdens landete .
Jede Faser ihres Körpers war auf Kampf ausgerichtet . Im moment war sie keine Bestie aber eine
harte Gegnerin . Doch das konnte sich sehr schnell ändern und wenn sie zum Monster wurde
sollte der Rüde lieber aufpassen . Wütend schlug sie ihre Krallen in sein Fleisch und biss ihn in den
Hals , doch sein Genick verfehlte sie . Sie musste sein Genick packen damit er keine bewegungsfreiheit mehr
hatte . Wachten die anderen auf? Sie sah es nicht . Ihre Krallen bearbeiteten den Rücken des Rüdens während
ihr Zähne immer wieder versuchten sein Genick zu packen .

[ Träumt - denkt - bemerkt einen Rüden - läuft zu ihm - greift an ]
Nach oben Nach unten
InchaIncha
Delta

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptyFr 13 Aug 2010 - 11:07

Ein wildes, entschlossenes Flackern war in Inchas Augen zu sehen. Es war nicht das alte Glitzern, dass früher da gewesen war, harmlos und einfach glücklich, sondern gefährlich und bedrohlich. Es machte den Rüden nahezu zu einer Bestie. Es fehlte nur noch, dass er sich nicht mehr Halten konnte, vor mordlust, zittern würde am ganzen Leibe und dass er nicht mehr klar denken könnte. Es war nicht der Fall. Zum Glück, denn ansonsten würden die nächste Aktion des Grauen wohl vollkommen aus dem Ruder laufen. Nein. Noch wusste Incha nur zu gut, was er wollte. Völlig glasklar sah er das Ziel vor sich. Es schien so real, dass der Rüde beinahe vor seinen eigenen Gedanken, welche sich vor seinem inneren Auge abspielten, zurückgeschreckt wäre.
Leyla lag am Boden. Tot. Das Leben hatte sie verlassen. Kein Herzschlag fuhr mehr durch ihren schmalen, aber dennoch kräftigen Körper. Das sonst so seidige braune Fell klebte vom Blut rot gefärbt eng an ihr. Ein metallisch süßer Duft von Blut lag in der Luft. Ja selbst dass konnte Incha sich vorstellen. Doch das, was am meisten aus dem Bild des Schreckens hervorstach, waren die Augen der Fähe. Sie waren glasig und milchig zugleich, ein krasser Gegensatz zu den dunklen, ausdrucksstarken Augen voller Lebenslust, die den Rüden früher so verzaubert hatten. Sie sah aus wie ein... Engel. Ja selbst im Tod sah sie so aus.

Wütend holte Incha sich selbst wieder zurück in die Realität. Er hasste diese Momente, in denen die Gedanken mit ihm durchgingen und sich selbstständig machten. Die Zeiten mit Leyla waren vorbei. Und jetzt schon dachte er wieder so an sie! Das durfte nicht so sein. Aus seiner Sichtt war es war absolut falsch und der Rüde verbot sich, je wieder so zu denken. Vermutlich hatte er später sowieso keinen Grund mehr dazu. Das Leben ging weiter und früher oder später würde ihm ja vielleicht eine andere hübsche Fähe über den Weg laufen. Nein! Vielleicht war das falsche Wort. Gedanklich ersetzte Incha es durch wahrscheinlich. Es gab genug wunderschöne Fähen, das musste der Rüde schon zugeben.
Langsam ziemlich aufgebracht musste Incha sich wieder korrigieren. Er würde niemandem je wieder vertrauen! Und schon gar nicht einer Fähe! Obwohl... Es musste ja nicht heißen, dass er diese Fähe liebte... Dieser Gedanke erfreute ihn schon wieder weitaus mehr.

.oODu lenkst dich zu sehr ab, Incha! Bring es endlich einfach hinter dich!Oo.
Mit diesem Gedanken wollte der Rüde sich gerade auf den riesigen Schneeberg stürzen, als jemand von hinten kam und ihn zu Boden warf. Der Schnee fühlte sich eiskalt an, doch war er nicht annähernd so kühl wie Inchas Miene. Wer war es, der ihn da von hinten überrascht hatte? Alaska? Nein, sie hätte den Rüden erkannt und erst einmal versucht mit ihm zu sprechen. Oder? Tief atmete der Graue den Geruch des Angreifers ein. Nein, es war nicht Alaska. Es war eine Fähe. Eine Fremde deren Geruch sich mit dem der Sturmtänzer vermischt hatte. Was fiel ihr ein? Immerhin hatte Incha noch gar nichts getan. Noch.
Erzürnt sprang er auf und versuchte, Amata zu packen. Selber hatte er schon einige Kratzer abbekommen, doch das war noch nichts Großes. Seine alten Narben brannten wie Feuer bei jeder schnellen, ruckartigen Bewegung. Ein Glück, dass Amata sie nicht hatte. Vermutlich wären die Narben sofort wieder aufgeplatzt.
Mit einem Satz sprang er die Graue an und versuchte, sie zu fall zu bringen. Dabei gruben Inchas scharfe Krallen sich in das weiche Fell und drangen bis zum Fleisch vor. Mit den Zähnen bearbeitete er gleichzeitig ihren Nacken und versuchte, Amata zu packen.



[vor Leylas Schneehügel l zögert l wird von Amata angegriffen l kämpft gegen sie]
Nach oben Nach unten
AnonymousGast
Gast

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptyFr 13 Aug 2010 - 12:51

Leyla schreckte hoch. Gerade als sie eingeschlafen war wurde sie von leisen aber hörbaren geräuschen wieder geweckt. Sie sah sich um und sprang blitzschnell auf als sie einen wohlbekannten Geruch in der Nase hatte. Dann sah sie auch schon Amata wie ihr grau-bräunliches Fell durch die Luft wirbelte und sich an etwas festgebissen hatte. Dann sah sie ihn. Incha. Alles um sie herum verschwand. Die Kälte, der Schnee, das Rudel. Nur Incha war da, wie er mit Amata kämpfte. Leyla schüttelte den Kopf, moment mal. Er KÄMPFTE? Was war passiert mit seinen Liebevollen Gesten und seinem Geschmeidigen Gang? Was war los mit seinem seidigen glatten Fell und seinem warmen Atem? Doch was Leyla am meisten schockte waren seine Augen. Voller Mordlust und Wut. Voller misstrauen und auch trauer. Leyla sah sich um. Warumnur hatte sich ihr geliebter so verändert. Doch was Leyla jetzt durch den Kopf ging war eine wichtige Frage. Was machte Incha hier? Leyla sah sich um.Wollte er dem Rudel wieder beitreten? Konnte sie sich nicht vorstellen nach dem großen Streite zwischen ihnen. Leyla überlegte. Dann riss sie die Augen auf. Das war es. Incha wollte sie. Er wollte sie umbringen. Leylas verwunderte Augen verwandelten sich in Wutentbrannte. Ihre erschrockene Haltung ging über in aggressivität. Aus ihrer Kehle drang ein tiefes bedrohliches Knurren. Dann stürzte sie los. Der Schnee hinter ihr wirbelte auf und ihre Pfoten tastenen nach festem Boden. Sie sprang auf Incha zu und drückte ihn zu Boden. Sie nickte Amata kurz zu und sah dann wütend zu Incha.

"Was hast du hier zu suchen? Wolltest du mich umbringen? Nur zu Incha. Nur zu! Versuch es. Aber denk mal darüber nach ob du dich damit weiterbringst. Vielleicht fühlst du dich dann besser wenn du deine Rache an mir hattest aber ich denke du wirst dir damit in diesem Rudel keine Freunde machen. Also denk darüber nach! Und pass auf. Pass auf das du hier nicht einen Riesengroßen Fehler machst. Aber wenn du mich so umbedingt umbringen willst, dann mach. Los bring mich um!"

Leyla knurrte nochmal kurz und sah dann zu Amata. Leyla lächelte ihr kurz zu und sah dann wieder gebannt zu Incha. Sie hoffte er würde die richtige entscheidung treffen. Denn Leyla sah, das er noch etwas irgendwoin sich von dem alten liebenswürdigen Incha in sich hatte.

[wacht auf/denkt nach/redet mit Incha/ist sauer]
Nach oben Nach unten
InchaIncha
Delta

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptyFr 13 Aug 2010 - 21:34

Noch immer war Incha in seinen Kampf mit Amata vertieft. Er musste diese Fähe besiegen! Fähen waren immer so störrisch, was faktisch hieß, dass der Rüde nie an Leyla herankommen würde, wenn er die Fremde nicht abfertigte. Ansonsten müsste er sich wohl oder übel mit Plan B zufrieden geben, wenn es den dann überhaupt noch geben konnte. Incha drehte sich zu der Graubraunen und blickte ihr in die dunklen, und gleichzeitig hellen, nussbraunen Augen. Nein. Dies würde nicht der Tag sein, an dem der Graue sterben sollte. Da war er sich ziemlich sicher. Zumindest was Amata betraf.
Unverzagt bearbeitete er immer weiter das vorhin noch so schön und sorgsam, jetzt aber total struppige und zerzauste, Fell der Fähe . Nicht einen einzigen Moment der Unachtsamkeit durfte er sich leisten. Zwar war Incha selbst vermutlich der bessere Kämpfer, aber Amata hatte, wie sie aussah, in der letzten Zeit keinen Kampf bestritten. Selber spürte er die Narben des letzten Kampfes noch nur zu gut. Aber... Vielleicht war es ja auch eher ein Ansporn, als ein Nachteil für den Kämpfer? Trotz des Schmerzes

Bald wurde Incha erneut von hinten angegriffen, aber dieses mal war es nicht Amata sondern Leyla. Einen kurzen Moment lager um Atem ringend am Boden, dann sprang er schnell wieder auf. Entschlossen, seiner ehemaligen Partnerin die heutige Nacht zu ihrer letzten zu machen.
Was sie ihm sagte, quittierte der Graue mit dem Ansatz eines schwachen Lächelns. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Mein Gott, wie naiv war diese Fähe? Nun, in diesem Fall traf ihre Vermutung ja wirklich zu, aber trotzdem sah es ihr gleich. Kaum hatte ihr Partner sich aus dem Staub gemacht, sah sie nur noch das Böse. Gerade noch konnte Incha sich verkneifen, zu sagen: "Aber nein, Leyla. Ich bin bloß gekommen, um wieder bei dir zu sein. Aber dem Anschein nach hast du mit dir, mir und dem Leben bereits abgeschlossen". Für diese Art bitterer Ironie war hier gerade kein Platz. Er war mitten in einem Kampf und da störte so eine schwächliche Fähe wie Leyla nur und war es nich wert, auch nur einer Sekunde gewürdigt zu werden. Außerdem war schon allein der Ausdruck der Fähe in Inchas Gedanken Genugtuung genug.

Lass mich in Ruhe. Ich bin gerade mitten in einem Kampf. Siehst du das nicht?

fuhr Incha Leyla mit einem Knurren an. Dann war die Sache für ihn vorerst erledigt. Die Fremde musste weg! Hinterher würde noch genug Zeit für Leyla übrig bleiben. Da war er sich ziemlich sicher.
Und mit diesen Worten sprang er wieder zu Amata, ließ die Braune einfach stehen und tat, als hätte es diesen kleinen Zwischenfall überhaupt nicht gegeben. Erneut entfuhr ein tiefes, finsteres Knurren der Kehle des Rüdens, welches sicherlich nichts Gutes für die Fremde verheißen konnte. Mit einem Satz war er bei ihr. Die ganze Zeit hatte sie rührungslos dagestanden und das Geschehen beobachtet. Vielleicht hatte ihr Gehirn noch gar nicht richtig mitbekommen, was passiert war. Ein mörderisches Grinsen legte sich auf das Gesicht des Rüdens und von einen Moment auf den anderen kam erneut Bewegung in ihn. Ohne einen Moment zu zögern sprang er auf die Fähe und stürzte sie sofort in den eiskalten Schnee. Seine Zähne gruben sich in Amatas Fleisch und packten ihr Genick.

.oOJetzt Incha! Beiß zu!Oo.

[kämpft mit Amata l knurrt Leyla an l drückt Amata zu Boden]


Kurz und unkreativ... Tut mir leid


EDIT: Das Team Incha & Co. wäre ihnen sehr verbunden, wenn sie erst nach Amata posten würden. Vielen Dank für ihr Verständnis!
Nach oben Nach unten
AnonymousGast
Gast

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptyFr 13 Aug 2010 - 22:00

Der graue Rüde war stark , sie hatte schon viele Wunden und ihre rechte vorderpfote
blutete heftig . Doch sie gab nicht auf ,sie hatte nun ein Rudel und das würde sie schützen !
Etwas traf sie an der Seite unsanft wurde sie von dem Rüden weggedränkt . Wütend
starrte sie die braune Fähe an die nun auf Incha stand . Ein knurren konnte sie nicht
unterdrücken ebenso wenig ihr zittern . Sie wusste das sie stark war aber das
hier war ein Kampf um Leben und Tod gewesen ! Die braune Wölfin redete mit dem fremden ,
sie schienen sich zu kennen . Irgendwie fand sie es schade das der Kampf schon zu ende war ihre
Zähne hatten noch diesen metalischen Blutgeschmack . Ihre Muskeln waren noch immer gestrafft .
Ihr Fell legte sich nicht, irgendwas in ihr meinte das sie vorsichtig sein sollte .

Der Rüde stand auf und meinte das er im Kampf sei . Sofort kam ein bestialisches knurren
aus ihrem inneren doch bevor sie springen konnte , war der Rüde auch schon über ihr und
packte perfekt ihr Genick .

Wenn er jetzt zudrückt ist alles vorbei . Aber noch habe ich nicht Katlyn gerächt ,
ich werde noch nicht sterben !!!!!!


Schon wieder dieses laute und unheimliche knurren . Etwas veränderte sich an ihr
ihr Fell schien noch gesträubter zu sein , ihr Zänhe blitzen und ihre Augen hatten etwas
schreckhaftes an sich . Hätte der Rüde ihre Augen gesehen wäre er vor schreck weggerannt .
Sie drückte ihr Genick in sein Maul so das er würgen musste , dann drehte sie sich geschickt
in seinen Zähnen um , und konnte so ihre Krallen an seine Kehle setzen . Natürlich hatten
die Zähne ihren Hals geschrammt aber jetzt saß der Rüde genauso in der Falle wie sie .
Leicht drückte sie , ihre Krallen saßen genau am richtigem Platz, würde er zudrücken ,
so würde auch sie ihren druck verstärkern . Ihr Knurren hallte laut wieder als sie
sagte :

" Wenn du jetzt zudrückst , dann verstärke auch ich meinen druck . Wir werden also
beide sterben . Drückst du , drücke ich . Meine Krallen werden in deinen Hals eindringen
und deine Kehle zerfetzen . Ich habe noch ein versprechen einzulösen und noch habe
ich nicht mit dem leben abgeschlossen . Ich habe keine angst vor dem Tod , ich habe
angst vor dem sterben aber bei der verteidigung seines Rudels zu
sterben ist besser als heimlich jemanden zu ermorden ! "


Ihre Augen funkelten in einem Ausdruck den man nicht beschreiben kann , ihre
Worte hatten wahrscheinlich auch Alaska , Valon und Naadir erreicht .
Ihre Krallen wichen keinen Zentimeter zurück . Sie war entschlossen .
Entschlossen zu töten wenn dieser Rüde seinen druck verstärkte.

[ Wird weggedrnkt - dreht sich im Maul von Incha - redet ]
Nach oben Nach unten
NaadirNaadir
Delta

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptySo 15 Aug 2010 - 3:47

    Naadir hatte nicht erneut den Schlaf gefunden. Nein, das hatte er nicht gewollt. Einzig und allein hatte er die Wärme genossen, die von den beiden Körpern neben ihm ausging. Das die Schneeschicht nur noch zu einer steigenden Wärme verhalf, war äußerst praktisch. Dennoch störte sie ihn ein wenig. Warum? Er wusste es selbst nicht. Wie er da so vor sich hin döste und in Gedanken versank, merkte er nicht den Geruch Inchas, der sich wohl dem Rudel anschließen wollte. Der Schwarze dachte stattdessen an das Leben hier im Rudel. Sein erstes Rudelleben. Wie hatte er es sich vorgestellt? Anders. Wahrlich anders. Wie aber genau, dass war schwer zu beschreiben. Denn es war hier wohl ein wenig verzwickt. Jene Wölfe waren Einzelgänger, halfen wenig im Rudel mit und wollten trotzdem den Schutz. Andere hingegen wollten ein normales Rudelleben führen, nach dem Schema: Jeder hilft jedem. Doch die letztere beider Gruppen, würde sich erst zusammen schließen müssen, um zu einer richtigen Gruppe zu werden. Danach müsste man weiter sehen. Wie man das anstellen sollte, dass konnte sich der Schwarze kaum vorstellen, jedoch war dies auch nicht seine Aufgabe, sondern die Alaskas. Vielleicht gehört das Leben hier aber auch so. Zwar eine Gemeinschaft, aber dennoch alles ein wenig getrennt. Woher sollte er es wissen?

    Das Knurren jener Wölfe riss ihn aus seinen Gedanken. Er wollte sehen können, was dort passierte! Wollte hingucken um einen Entschluss zu ziehen, wie er vorgehen würde und ob er es überhaupt tuen würde. Aber diese Schneeschicht hinderte seine Sicht. Sie hinderte das Ankommen von Gerüchen, hinderte die Seefähigkeit der Wölfe und dämpfte die Lautstärke minimal.
    Naadir rutschte weiter nach vorne, doch folgte ihm die ganze Hülle und alles drohte einzustürzen. Jetzt war es eh schon zu spät. Alaska würde ihn bemerkt haben, Valon würde ihn bemerkt haben. Sie würden wohl wieder abwarten müssen, bis diese Kristalle sich wieder auf ihnen häufen würde. Er würde sich nun ein Bild von der Situation schaffen müssen. Also rückte er wieder ein Stück nach vorne. Hinter ihm brach alles zusammen. Nicht, dass es ihn interessierte. Vor ihm aber kämpfen drei verschiedene Wölfe. Einen kannte er nicht. Die anderen beiden waren Amata und Leyla. Nach einer kurzen Gedankenkette, zog er den Entschluss das dies nur Incha sein konnte. Augenscheinlich wollte er das Leben Leylas beenden und Amata wollte ihn daran hindern. Warum mischte sie sich überall ein? Allein ihr Anblick fing an ihn zu nerven. Aber nun hatte er anderes im Kopf: Die Beendung dieser Streitigkeit.

    Blitzartig schoss er auf. Sein Fell war immer noch nicht ganz trocken, doch das war wohl kaum möglich. Immerhin hatte sein Körper wieder an Temperatur angenommen. Er war nicht mehr unterkühlt, die klaffende Kälte umschloss ihn nicht mehr. Alledem war ein Ende gesetzt und das nächste wäre das Ende dieses Kampfes.
    Seine Bewegungen waren sehr schnell. Seine Muskeln spannten sich bereits an, wahrlich spürte er die Anspannung jeglicher Fasern seines Körpers. Während er auf die drei zu lief, machte er sich Gedanken. Noch war die Situation wie folgt: Incha versuchte sich an Amata. Schon im folgendem Moment hatte er seine Zähne in ihrem Nacken, biss aber nicht zu. Dann setzte Naadir zum Sprung an. Als er ladete, schubste er Amata um, die sich gerade umdrehte. Zu seinem Pech landete ihre Pfote an seinem Hals und sie sprach zu ihm. Wohl hatte sie noch nicht bemerkt, dass der kraftvolle Schwarze dazwischen gesprungen war. Aber diese Pfote machte ihm wenig aus. Ein wenig Druck übte sie aus, was nicht weiter schlimm war. Lediglich drang sie durch sein dickes Fell und stief auf die gewärmte Haut, doch richtete sie keinen weiteren Schaden an. Er nahm sein Kopf geschickt beiseite und befreite sich somit von ihrem Plan.

    "Amata, dass ist nicht dein Kampf. Ehe du hier großen Schaden anrichtest versuche doch erst zu helfen, wenn es gefährlich wird. Jetzt geh und halt dich daraus. Hierüber weißt du gar nichts."

    Seine Stimme war ruhig, dennoch sehr hastig. Sie nahm immer mehr an Wut an, aber es stimmte. Sie wusste nichts. Er erinnerte sich flüchtig an die Minuten, gar Stunden, die Leyla ihm erzählt hatte und er versuchte sie zu trösten, vergebens. Er riet ihr zum nachdenken und versicherte ihr, Incha würde zurück kommen. Dass er Mordlustig war hatte man ihm nicht erzählt, daher überraschte ihn das Vorhaben Incha´s schon ein wenig. Nun war Incha aber an der Reihe. Dieser hatte erst zu realisieren, dass er nun nicht mehr Amata vor Augen hatte, sondern einen ihm unbekannten schwarzen Rüden. Geschickt und ohne viel nachzudenken legte er Incha flach und setzte seine Pfote auf seinen Leib, nicht weiter schlimm. Nicht jeder traut sich, sich aus dieser Situation zu befreien, zumal Naadir gerade wahrhaftig die Kontrolle über den Grauen erhascht hatte. Erneut fing er an zu sprechen.

    "So, jetzt ist Schluss hier! Leyla, wenn du mir den Gefallen tun würdest, würdest du dich wieder zu Shenna legen? Incha, du beruhigst dich nun erstmal. Gewiss magst du um erneute Annahme bitten, doch versprech' mir bitte keinen zu ermorden, egal wie sehr du dich danach sehnst. Wenn du dich beruhigt hast, kann man auch wieder normal mit dir sprechen."

    Er nahm seine Pfote von Incha´s Leib und wandte sich von ihm ab. Ein letzter warnender Blick huschte noch zu ihm rüber, dann ging er langsam aber aufmerksam zu Leyla und blieb schützend ein, zwei Meter vor ihr stehen. Amata war ihm recht egal. Wenn er es doch auf sie abgesehen hatte, würde er nur das nötigste tun. Niemand konnte von ihm erwarten, dass er das alles reibunglos beendete. Diese Art war schon äußert seltsam, doch wenn irgendwer es auch drauf ankommen lassen würde, würde er diesem Wolf auch an die Kehle springen. Jedoch wartete er einfach nur.

    [Bei Alaska & Valon - bei Amata - bei Incha - bei Leyla | Döst - läuft zu dem Kämpfenden - reißt Amata von Incha - spricht zu Amata - spricht zu Incha - schützt Leyla - wartet]

    Schreibblockkade. Ich verstehe dich zu gut, Incha xD
Nach oben Nach unten
AnonymousGast
Gast

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptySo 15 Aug 2010 - 14:41

Incha hatte noch nichts erwiedert als Naadir dazwischen sprang und Amata rammte .
Wütend rollte sie sich ab und starrte ihn hasserfüllt an . Er meinte das es nicht ihr Kampf wäre ,
das sie lieber nicht helfen sollte . Merkte er gar nicht das er sie rasend machte ?! Sie
hasste es , er behandelte sie wie ein kleines Kind aber das war sie nicht mehr ! Jedes einzelne
Haar von ihr war gesträubt , die Flocken schmolzen als sie ihr Fell berührten so erhitzt war sie .
Wie er sie aufregte ! Amata war so kurz davor ihm an die Kehle zu springen und ihre Zähne hinein zu schlagen , aber das dürfte sie nicht tun . Rangkämpfe waren ok
aber jemanden im Rudel töten , ganz sicher nicht . Immer noch waren ihre Zähne
gefletscht sie war kurz davor die Kontrolle über sich zu verlieren , doch noch
war ihr verstand da und der sagte ihr das sie sich besser beruhigen sollte . Naadir hatte
sich von dem fremden Rüden entfernt und stand nun neben der Fähe die sie noch nicht
kannte . Naadir sagte das jetzt schluss sei und jetzt erfuhr sie auch die Namen der
beiden : Incha und Leyla . Incha lag noch immer im Schnee , was würde er tun?
Würde er sie angreifen ? Oder Naadir ? Vielleicht auch Leyla , doch was er tat würde sie
erst in den nächsten Minuten erfahren . Jetzt war sie konzentriert auf Naadir , schon wieder diese beiden Seiten von ihr .Eine mochte ihn , die andere hasste ihn . Das war doch unfair immer musste sie sich entscheiden .Warum brachten die anderen sie immer in Situationen in den sie entscheiden musste ? Vielleicht war sie auch einfach dumm und brachte sich selber immer wieder in so etwas hinein . Sie hatte gar nicht bemerkt das sie die ganze Zeit Naadir und Incha angeknurrt hatte . Den anderen war es bestimmt aufgefallen , man konnte nicht behaupten das sie leise knurrte im gegenteil ,ihr knurren schwoll immer mehr an . Beruhige dich Amata . Mach jetzt nichts falsches .
Sie sagte mit einer kalten , abwesenden Stimme , die sie selber ersckreckte :

„ Ich weis dass , das nicht mein Kampf ist . Ich werde aber niemals aufhören zu helfen ,
nur damit dir das klar ist . Und was hätte ich deiner Meinung nach tun sollen ? Einfach
friedlich zusehen wie Incha , Leyla ermordet ? Hättest du das gewollt ? Ach aber
in deinen Augen bin ich doch sicherlich nur ein Kind das nicht weis was es tun soll ?
Das sich überall einmischt , es aber besser lassen soll damit ein Wolf stirbt ?
Oder das lieber den großen überlassen , weil ein Kind ja nicht weis was es tun soll ?
Die großen waren aber nicht da . Da hat das „Kind“ lieber selber gehandelt
bevor es tote gab . Ja , das „Kind“ hat sich für sein Rudel eingesetzt . Es wollte
nicht das irgendjemand stirbt , nur weil die „großen“ mal nicht da waren ,
da hat es lieber selber gehandelt , verstehst du ? Oder war das jetzt zu viel für dich ?
Kannst es nicht verkraften das ein „Kind“ gehandelt hat oder was ? Das Kind
weis nicht was vorher passiert ist aber das war dem Kind egal , sollte es deiner
Meinung nach lieber tote geben ? Das „Kind“ kann auf sich selber aufpassen .
Aber dir passt das nicht in den Kragen oder ? Möchtest du das „Kind“ jetzt
töten ? Willst du ? WILLST DU ? Du solltest dich aber vor dem Kind in
acht nehmen das weißt du sicherlich , denn das „kind“ hat vor langer Zeit ein
versprechen ihrer toten Freundin gegeben und bevor das „Kind“ stirbt wird es
das tun was es versprochen hat . Das Kind geht dir sicherlich auf die Nerven ,
nicht wahr ? Aber es wird dir auch nochmal später auf die Nerven gehen , aber grade
ist das Kind zu aufgebracht und du auch . Und wie steht es jetzt mit dem töten ?
Möchtest du das Kind immer noch töten ? MÖCHTEST DU ? Und da das Kind ,
das hier alles gar nichts angeht wird es jetzt brav auf seinen platz traben und zusehen
wie sich Incha auf irgendwen stürtzt . Da das Kind ja nicht machen soll , guckt es nur zu ,
wie ihr euch gegenseitig aufschlitzt .Das hast du ja zu dem Kind gemeint . Also befolgt es das jetzt
auch. Das "Kind" würde dir am liebsten an die Kehle springen , nur damit du bescheid weißt .


Amatas Fell war immer noch gesträubt als sie , durch den Schnee zurück auf Kaya zulief ,
doch vorher warf sie Naadir noch einen Blick zu – wenn Blicke töten könnten ,
wäre Naadir schon längst tod – und knurrte . Auch Incha bedacht sie mit so
einem Blick . Angespannt und auf das kleinste Geräusch das einen Angriff bedeutete
fixiert , stampfte sie durch den Schnee, dieser wurde langsam rot
denn immernoch drang dunkelrotes Blut aus ihrer rechten Vorderbein hinaus ,auch wenn es schmerzte interessierte es Amata im moment nicht . Wenn jetzt jemand angreifen würde ,
würde sie schnell und präzise zurückschlagen bevor ihr Gegner sie beißen konnte .

[ Wütend – spricht – geht ]


Zuletzt von Amata am So 15 Aug 2010 - 18:00 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
AlaskaAlaska
Alpha

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptySo 15 Aug 2010 - 17:18

Es wurde Still in Alaska. Die Nacht machte so langsam dem Tag Platz, zog sich ungemerkt zurück, denn die Sonne würde nicht mehr aufgehen. Die Polarnacht hatte begonnen und nun war er dem hellsten Stern der Nacht, dem Rudel den rechten Weg zu weisen. So machte es fortan keinen Unterschied mehr, schlief man Tags oder auch Nachts. Einige Stunden waren vergangen, seid die anfangs sanften Flocken begonnen hatten, die einzelnen Grüppchen von Wölfen einzulullen und sie in Sicherheit zu wiegen. Es war eine trügerische Sicherheit, denn auch, als der Wind zu pfeifen begann, gebrochen an den Bäumen des Waldes und seine Himmelsbuten immer öfter und schärfer herabließ, war es wohl letzendlich die Ruhe, die von der Sicherheit schwärmte. Sie erzählte von Hoffnung, von einem guten Land. Von guten Zeiten, davon, dass das Rudel eine Gemeinschaft werden würde. Die dicke Schneedecke, die alle Geräusche dämpfte ließ die Wölfe in dem Glauben, es würde tatsächlich Alles gut werden. Die Wärme hüllte sie ein und verspach ihnen Märchen, die sie, naiv wie sie waren, glaubten. Zumindest war das immer so gewesen.

So war es, als packte die Realität die Fähe im Nackenfell und zog dieses unsanft zurück, riss irh die Augen auf, als sie sich aus der Schneedecke befreite, die Naadir verschändelt zurückließ. Sie rappelte sich sofort auf, wollte sehen, was geschah, gerade erwacht aus einem Traum nahm sie die Situation zwar wahr, konnte aber nicht nachvollziehen was geschah. Doch es war der Anblick von Incha, der sie zurückholte ins hier und jetzt, der die Märchen und Illusionen vertrieb. Der ihr zeigte, dass das Leben grausam und undankbar war. Alaska fletschte die Zähne, blieb jedoch an ihrem Platz, bis Amata auch das letzte Wort gesprochen hatte. Sie und Naadir verstanden sich nicht, es war als ob Naadir jedoch nicht mal versuchen würde, sich zu verstehen. Doch nun gab es weitaus wichtigeres, als zu erörtern, wieso die Chemie zwischen diesen beiden Wölfen nicht stimmte. Ja, es stimmte, ihre Augen trügten sie nicht. Es war Incha, der dort stand, der dort aufgebäumt war, mitten im Kampf, der nun aufstand, als Naadir von ihm abließ. Der sicher noch nicht zufrieden war und der sicher nicht in friedlicher Absicht zurückgekommen war. Nicht um der Liebe wegen. Oder der gemeinsamen Erinnerungen, die er mit der Fähe, der er nach dem Leben trachtete und mit dem ganzen Rudel teilte. Nun, es gab wohl einige, denen ihm nichts am Herz lag, wie Elsu, Naadir oder auch Amata. Gar fremd waren diese Eindrücke, doch schienen sie ihn ebenso wenig zu interessieren, wie sie es Alaska in diesem Augenblick taten. Incha war zurück und Incha war ein anderer.

"Conversano"

War alles, was ihre Lefzen verließ, fast nur ein Hauchen, ehe ihr Pelz sich sträubte, sie Amata noch einen kurzen Blick zuwarf, die sich gekränkt zu Kaya legte. Nun gekränkt? Wohl eher wütend. Doch genug davon. Alaska sah nicht mehr aus wie Incha SIE wohl in Erinnerung hatte. Ebensowenig konnte sie den freundlichen Rüden erkennen. Nun sah sie nur Verzweiflung und Hilflosigkeit. Kein anderer Ausweg als ein Mord? War die Welt inzwischen so grausam geworden? Alaska sah sich nur noch auf den Rüden zurennen, sah sich stoppen, den Blick auf ihn gerichtet, verachtete sie ihn doch in diesem Augenblick wie nichts anderes. Sie konnte sich noch zurückhalten auf den Rüden zu spucken, ihn ihre Missgunst spüren zu lassen, doch unterließ sie dies, sah ihn nur an, mit gesträubtem Fell und freigelegten Zähnen. Der Rüde war nun diese zwei, drei Zentimeter größer, doch Alaska hatte es im Blut, sie durchbohrte sie mit ihrem Blick.

"Was ist nur aus dir geworden Incha... Bist du so schwach, dass du eure gescheiterte Liebe alleine ihr zu verschulden glaubst? Dass du daran zerbrochen bist? Denn DAS hier, ist nicht Incha. Verschwinde du Feigling."

Zischte sie aus den zusammengepressten Zähnen heraus. Ihr Herz blutete vielleicht, doch ihr Entsetzen war größer. Nun atmete sie aus, blieb angespannt, doch beobachtete jede Bewegung ganz genau.

"Es sei denn du machst den verdammten Mund auf und redest einfach mal. Rede mit wem auch immer, mit mir mit Leyla, mit Conversano! Erst rennst du weg, dann schleichst du dich klammheimlich an, verwickelst einen Kampf und kannst aber deinen Mund nicht einfach aufmachen."

Sie sah sich nach Conversano um. Vielleicht war es das fälscheste, was sie tun konnte, den Rüden zu rufen. Doch vielleichtw ar es auch das einzige, was ihr blieb.

"Rede oder geh."

[wacht auf, rennt zu den kämpfenden, redet mit incha]
Nach oben Nach unten
ConversanoConversano
Delta

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptyMo 16 Aug 2010 - 16:53

    Tot und begraben erinnerte sich keine Seele mehr an jenen rabenschwarzen, narbenübersäten Wolf, welcher lautlos, als sei er auf der Lauer, unter der kalten Schneedecke lag und sich zwang, nicht an jene Möglichkeiten zu denken, welche seinem Leben endlich ein Ende setzen würden. Es gäbe weitaus mehr Möglichkeiten, unehrenhaft abzugehen als tatsächlich ehrenhaft, eine Tatsache, die ihn gleichermaßen erzürnte und entnervte. Was konnte ein innerlich abgestorbener Wolf wie er sich noch mehr wünschen, als endlich vollständig abzusterben und womit konnte man ihn am meisten quälen, wenn nicht mit der Tatsache, dass es keine Möglichkeit gäbe, dieser Sehnsucht zu folgen, ohne dabei gleich beschmutzende Titel einzuheimsen.
    Nein, Conversano war ein Rüde von Stolz, weshalb es ihm nie in den Sinn käme, sich durch die deutlich sichtbare Falle eines Jägers töten zu lassen oder aber den Freitod durch die Klippen zu suchen. Viel eher würde er sich in einem letzten Kampf auf Leben und Tod eine waghalsige Technik ausdenken, welche ihm eine Chance von Fünfzig Fünfzig zum Sterben einräumte. Natürlich bestand noch immer die Möglichkeit, dass sein Gegner zu schwach, zu dumm oder schlichtweg zu ungeschickt war, um die Zeichen zu deuten, um die Chancen zu nutzen, sodass er schlussendlich doch wieder als Sieger aus dem Kampf hervorging. Und just in diesem Augenblick vernahm der schwarze Rüde ein hauchzartes Geräusch, welches seine trainierten Ohren sanft zu liebkosen schien und sich danach beinahe lockend wieder zurück zog. Es kehrte nicht wieder, doch benötigte es auch keines weiteren Hinweises, denn der Schwarze hatte seinen lavendelblauen Blick bereits gehoben und mit einer erstaunlich zielsicheren Geste gen Incha, Amata und Leyla gerichtet.

    Obgleich weder Rüde noch Fähe angegriffen, spürte der kampferprobte Veteran dennoch, dass einem Kampf nichts weiter im Wege stünde. Und obgleich er wusste, dass es Teil der Rudelaufgabe - und somit seiner Aufgabe - war, einzuschreiten und beide zur vermeintlichen Besinnung zu rufen, ließ Conversano den Dingen seinen Lauf. Ja, er genoss dieses langsam beginnende Spektakel sogar, wenngleich er wusste, dass sein `Freund´ Incha gewiss Unterstützung eingefordert hätte. Doch in der Welt des Schwarzen gab es nur Feind und Opfer, geduldete Wölfe und Fremde. Bislang war nicht ganz eindeutig, wer welchen Rang einnahm, doch eines wusste der schwarze Rüde eindeutig: Vertrauen, egal in welcher Hinsicht, war kostspielig und gefährlich, ja, er war sogar soweit gegangen, dass Vertrauen nun mehr etwas Negatives in seinen Augen darstellte als tatsächlich etwas Positives. Man hatte einst sein Vertrauen missbraucht und nun zahlte er es dieser verlogenen Welt heim, indem er niemandem mehr traute. Am allerwenigstens den Wölfen, die das vermeintlich größte Vertrauen in ihn hatten oder haben sollten.
    Eben jene Wölfe hatten ihm damals unwiderruflich gezeichnet und nun trug er jene drei Narben, welche ihn entstellten und stets daran erinnerten, wie leicht es war, einen Freund zu betrügen, zu hintergehen und schlussendlich sogar zu töten. Sein Blick kehrte zu Incha und Amata zurück, zu Leyla, die nun ihren wild gewordenen Gefährten anging und lediglich durch bloße Worte versuchte, ihn wieder in jenen Rüden zu verwandeln, der er einst war und der unwiderruflich gegangen war. Anscheinend wollte keiner der Wölfe, die `halfen´, so recht einsehen, dass Incha eine ähnliche Wandlung wie auch er selbst durchgemacht hatte. Dass jener Teil, der schwach gewesen war, zuvor jedoch die Oberfläche beherrscht hatte, getötet wurde - durch jenen Teil, welcher bei Weitem stärker und dominanter war, bislang jedoch stets unterdrückt wurde.

    .o( Sie haben ihn nicht akzeptiert und sie werden ihn auch nie akzeptieren. )o.

    Abfällig schnaubte er, der Schnee hüllte ihn noch immer ein wie eine schneeweiße Decke, einzig sein vernarbtes Gesicht drang durch den Schnee und bildete einen durchaus ansehnlichen Kontrast zum Schnee. Schwarz auf weiß. Die Ironie dieser Worte mochte beinahe in Sarkasmus einlaufen, doch Conversano hatte sowohl die eine Regung wie auch die andere verlernt. Bislang blieb lediglich beißende Wahrheit zurück und eben jene Wahrheit drängte sich ihm nun auf. Doch er blieb regungslos liegen, lauschte und beobachtete, mischte sich jedoch sonst nicht weiter ein.
    Was allerdings nicht auf Naadir zutraf. Langsam aber sicher begann der schwarze Rüde Conversano zu nerven. Stets fand man ihm im Punkt des Geschehens, er war beinahe der Gegenpol zu Amata. Es war die reinste Ironie, dass beide einander ebenso wenig leiden mochten wie Hund und Katz´, wo sie sich doch in vielen Situationen derart ähnlich waren. Früher oder später, so beschloss der Rüde, während er sich erhob und kräftig ausschüttelte, würde er dem Schwarzen dies sagen. Wenn dieser einmal danach fragen würde, was der Rüde jedoch stark bezweifelte. Ihn fragte ohnehin nie jemand etwas, wieso sollte es jetzt also anders sein.
    Und zwischen jenen Gedanken und dem sanft hinabfallenden Schnee, welcher zuvor auf seinem Rücken gelegen hat, vernahm er eine Stimme, die wohl jeder Wolf dieses Rudels problemlos aus einer Hundertschar hätte identifizieren können. Alaska. Sie sprach erzürnt, es war ihr anzusehen, wie wenig sie von Incha und dessen Verhalten hielt, sie missbilligte dies, nannte auch ihn und kurz zuckten die `Brauen´ des Rüden empor. Misstrauisch, wachsam und nun mehr angespannt.
    Es war mehr als deutlich zu erkennen, dass der einzige Wolf, der Incha zur Seite stehen würde, er selbst wäre und Zorn regte sich in seiner Urgestalt mitten in der massigen, tiefen Brust des Schwarzen. Sie verachteten Incha dafür, dass er sich verändert hatte, verachteten ihn dafür, was er geworden war. Es war kein Wunder, dass auch er verachtet wurde. Dass auch Conversano selbst Verachtung und Missbilligung in seiner härtesten Konsistenz spürte.

    .o( Was macht euch zu dem Besonderen, dass ihr glaubt, besser zu sein, weil ihr das Verlangen schlichtweg unterdrückt? Ihr seid allesamt schwach, nicht dazu fähig, mit der geballten Kraft dieses Verlangens fertig zu werden. IHR seid es, die unsere Verachtung verdient hätten, nicht wir. )o.

    Zorn verdunkelte die zuvor hell aus dem Pelz stechenden Augen, machte sie beinahe dunkelblau und langsam zogen sich die Lefzen zurück, entblößten das scharfe Gebiss des Schwarzen. Mit einem Satz und wider all seiner Distanzliebe steuerte in flachen, jedoch ergiebigen Bewegungen auf die kleine Versammlung zu, hörte kurz darauf Alaska´s Worte und knurrte unterschwellig. Leise. Und gefährlich. Es war der blanke Wahnsinn, anfangs hatte ER jedem gedroht, der es gewagt hatte, die Alphafähe zu bedrohen und nun tat er es selbst. Doch Conversano hatte eingesehen, dass dies wider seines Naturell´s gewesen wäre und zudem ... sie verabscheute Kreaturen wie ihn und Incha, weshalb also sollte sie seinen Schutz verlangen, wo sie doch den von Shenna und Eleazar haben konnte?!
    Mit stahlharten Muskelsträngen, die nun mehr als lediglich zu erahnen waren, wurde er langsamer und stoppte schließlich, stand mehr oder weniger zwischen den Fronten und bedacht jeden Einzelnen mit einem kalten, teils vernichtendem Blick. Ihm war keineswegs der Sinn der Worte entgangen, welche geradezu auf Incha prasselten, doch er verstand ebenso den Grauen. Und obgleich er keine Freunde hatte, sich keine machte, sah man ihm an, dass er im Falle eines Kampfes mit Incha kämpfen würde - und somit gegen das Rudel.
    Als er nun seine dunkle Stimme erhob, die vom langen Schweigen rau und kratzig wie Sandpapier wurde, troff diese nahezu von Sarkasmus, Kälte und Abscheu. Sein Blick glich einem Granitblock und obgleich sein Körper ebenso warm war wie auch die restlichen Leiber, meinte man dennoch, er strahlte eine körperliche, innerliche Kälte aus. Und nacheinander wandt´ er sich an die einzelnen Wölfe, welche zuvor zu Incha sprachen und in dem Irrglauben gingen, zu "helfen".

    "Ein Kind hat keine Stimme, Amata, überlege dir also gut, ob du unserer vermutung noch Nahrung geben möchtest. Du, Naadir, bist nicht im Mindesten besser als jene Fähe, mischst du dich ebenfalls in einen Kampf ein, der dich nichts angeht. Zudem du weder Incha, noch Amata richtig kennst und ein wahres Urteil über Leyla sollte dir nach den Worten der Fähe auch verweigert bleiben. Schließlich ist ihr Bericht recht einseitig. Was soll er dir noch mitteilen, Alaska? Dass er verraten und betrogen wurde? Dass sein Vertrauen in diese Welt mehrfach gebrochen wurde und nun, da er sich änderte, verabscheut ihr ihn sogleich? Ohne auch nur ansatzweise SEINE Sicht der Dinge zu durchdenken? Leyla mag gekränkt sein, doch Incha ist es ebenso. Doch ich vergaß, dass Wölfe wie wir verachtet werden. Wölfe, die sich Abschaum und Ungeziefer durch Kampf und Mord vom Leibe halten. ... Und andere unleidliche Dinge ..."

    Seine Worte waren im Laufe der Zeit immer bitterer und trockener gesprochen worden, doch die Kälte und sein ruhiger Tonfall taten ihr Übriges dazu. Er ahnte, dass man ihn nun ebenfalls so attackieren würde wie zuvor Incha, doch womöglich versuchten sie nun zu überdenken, was Incha dazu getrieben hatte, so zu handeln. Zudem Amata anscheinend keinerlei Rüge erhielt, obgleich sie ein Mitglied des Rudels attackierte und selbst kaum ein richtiges Mitglied war. In Conversano´s Augen war Incha noch immer Sturmtänzer, schließlich war er nicht ansatzweise so lang fort gewesen wie er selbst. Und man behandelte ihn noch immer so wie ein negativ auffälliges Mitglied, ließ ihm aber sonst jedes weitere Mitgliedsrecht verwehrt.
    Der Schwarze schnaubte leise und abgrundtief hasserfüllt auf, verschonte keinen bis auf Incha mit eiskalten Blicken, die schneidend und beunruhigend zugleich sein würden. Obgleich er auch Incha als einen Teil von ihnen sah, weder als Freund, noch als Feind, eher als eine Art unsichtbarer Wolf, neutrales Gebiet, verbot es ihm dennoch ein ungeschriebener Kodex, einen "Mitstreiter" allein zurückzulassen. Wenn man nun glauben mochte, er habe sich auf die falsche Seite gestellt, so sei es. Er hatte zuvor keine Sympathie erhalten und jetzt würde er es ebenso wenig. Ein grollendes Knurren, ansteigend wie das Gewittergrollen, löste sich aus seiner Kehle und erst da bemerkte der Schwarze, dass sein Brustfell sich leicht gehoben hatte und leicht gesträubt vom Körper abstand. Und ebenso bemerkte er, dass er in dieser Situation weit mehr gesprochen hatte, als insgesamt in den zwei Jahren zuvor. Dass dies jedoch keine Gewohnheit werden würde, machte bereits sein Augenausdruck mehr als deutlich und mit einem geknurrten Schnauben, dem Zorn und Hass anzuhören waren, drehte er sich herum.
    Wie stets achtete er auf seine linke Seite, die Wölfe neben und vor ihm erhielten lediglich einen vagen Blick auf die rechte Körperhälfte des Rüden und diese spielte den Wölfen die Illusion vor, dass Schicksal habe den Wolf nicht gezeichnet. Doch dann hob er nochmals den Kopf über die linke Schulter, kurzweilig erkannte man die grässliche Narbe über dem Auge, welche sich flammend abzeichnete und das gesamte Gesicht zu entstellen schien, ehe er mit geschmeidigen, jedoch sichtbar angespannten Bewegungen zurück zu jenem Platz kehrte, welcher ihm Schlafplatz gewesen war. Er hatte gesagt, was es zu sagen gab und doch bezweifelte er nicht, dass der Graue es ihm nicht danken würde. Er hätte es auch nicht getan.

    .o( Jetzt hast du wieder eine Schwachstelle, Dummkopf! )o.

    Denn dass er Partei ergriffen hatte, war offenkundig und dass dies wieder Probleme mit sich ziehen würde, wusste er ebenfalls. Entweder würde Incha nun erwarten, dass Conversano von nun ab stets für ihn mitkämpfte, metaphorisch gesprochen, oder aber das Rudel würde diesen Schachpunkt ausnutzen und ihn endlich vertreiben. Wieso war er überhaupt noch bei ihnen? Weil etwas ihn zurück hielt, doch wusste der Schwarze, dass eine genauere Benennung dieses Etwas´ ihn nur wieder daran erinnerte, dass er weit mehr Schwachstellen als lediglich die Parteinahme Incha´s hatte.
    Schweigend wie stets, die Augen jedoch abweisender als je zuvor, ließ er sich wieder auf den unebenen Schneewehen nieder, grub sich dort halb wieder ein und hob nochmals den Blick zu jener Gesellschaft, welche zu verlassen ebenso erstrebenswert für ihn gewesen war, wie dieses Rudel zu verlassen. Einerseits zog es ihn weiter, er wusste, weitere Monate in diesem Rudel und er machte sich zum Gefangenen seiner Selbst, andererseits zog ihn auch wieder etwas zu eben jenem Rudel. Und dies erfüllte den schwarzen Narbenrüden mit Zorn, jedoch auch Bitterkeit. Wölfe wie sie. Wölfe, wie er einer davon war. Verachtet. Sie wurden verachtet, seid Anbeginn der Zeit, ja. Und doch war es nicht diese Tatsache, die ihn jene bekannte Bitterkeit schmecken ließ.
    Es war die Tatsache, dass Verachtung allseits bekannt für ihn gewesen war.
    Er war ein Verachteter.


[Erwacht - Bemerkt Incha & Co. - Beobachtet vorläufig - Läuft zu ihnen - Spricht - Verschwindet wieder - Erzürnt über sein Handeln]
Nach oben Nach unten
NaadirNaadir
Delta

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptyMo 16 Aug 2010 - 22:10

    Naadir stand weiterhin vor Leyla. Ja, er beschützte sie. Gewiss, jeder konnte das sehen, selbst ein Fremder der mal eben daher geritten kam. Aber es war ihm egal. Sollte es ihn stören? Wohl kaum. Niemand kann beurteilen, was ihn störte. Niemand konnte entscheiden, was ihn störte. Einzig und allein er selbst. Aber es kannte ihn auch niemand aus diesem Rudel. In seinem ganzen Leben gab es bisweilen nur zwei Wölfe, die ihn verstanden. Vier Jahre, waren es, die er bereits lebt. Vier ganze Jahre, vier mal dieselben Jahreszeiten. Er hatte überlebt, immer. Hatte gekämpft, hatte gesiegt. Schlussendlich dachte er den Frieden gefunden zu haben. Aber nein, mit Frieden ist nichts. Überall werden sie weiter ausgetragen, diese Kämpfe. Rangkämpfe, hoch beliebt. Aber er brauchte um keinen Rang zu kämpfen. Das er Delta war, überraschte ihn. Gewiss, erhatte Namid gerettet ohne ihn zu kennen. Doch er hatte Amata seinen Hass gezeigt, einem Neuling. Das war gegen seine Aufgabe. Aber Alaska würde wissen, was sie tat, damit tröstete er sich. Denn er wollte keinen Rang, den er nicht würdigen konnte. Dennoch wollte er sie nicht enttäuschen. Daher entschloss er es ein nächstes Mal besser machen. Mal sehen, was daraus wird. Aber wieder zum Punkt. Rangkämpfe, oh ja, die wird es immer geben. Danach die Kämpfe, die von sich selbst ablenkten. Von der eigenen Schuld. So wie dieser hier. Incha hatte sich verändert, dass war nicht weiter schlimm. Nicht für Naadir. Einzig und allein die Tatsache, dass Leyla zur Schuldigen wurde. Wie lange würde sie sich das noch nachtragen, diese Schuldgefühle? Lange, sehr lange. Sie war schuld, dass er ging. Sie war schuld, dass Kaya ins Wasser fiel, nun war sie wieder schuld, weil er wieder kam? Nein, weil sie es war, die ehrlich zu ihm war und ihm sagte, es wäre aus. Nur zu gut konnte sich Naadir an die intensive Erklärung Leylas erinnern, wie sie sprachen und er versuchte sie aufzuheitern, vergebens.
    Dann gab es noch die Kämpfe, von denen, die zeigen wollen wie stark sie sind. Kämpfe, für den eigen Nutzen, welcher es auch nur sein konnte. Einzig und allein dem Egoismus zur Folge. Ja, so war das Leben. Ein einziger Krieg. Egal wo du bist, man musste kämpfen. Überall. Bist du allein, ohne Rudel, kämpfst du für das Überleben, bist du ihm Rudel, so kämpfst du für andere. Welch einen Sinn hat das ganze? Gab es einen Sinn? Einen immer auf trab zu halten? Naadir vermochte es nicht auszumachen. Umso mehr er darüber nachdachte, umso mehr kam er in einen Konflikt mit sich selbst. Antworten um Antworten. Nein um ja und ja um nein. Es gab keine Lösung, nicht für ihn. Er hatte sich entschlossen daran festgenagt. So würde es für ihn bleiben. Trotzdem missachtete er das Leben für das was es war. Regelrecht positives wie negatives konnte er verspüren, doch überwog das negative wohl stark. Einiges konnte man als keines der beiden bezeichnen. Aber nun reichte dieses ewige nachdenken darüber.

    Wer ihn aus diesen Gedanken holte? Amata. Wer konnte es sonst sein? Sie nahm Wort an, erzählte, was sie dachte, dass er über sie denkt. Sie fragte ihn, redete weiter. Am Ende ging sie. Was sollte er nun dazu sagen? Antworten auf jeden Satz, als Frage gestellt? Nein, er würde nicht antworten. Erneut war es eine schwachsinnige Rede, die sie vor ihm hielt. Woher sollte sie wissen, wie er über sie dachte? Eigenartiger Wolf. Er musste grinsen, hatte ihre Geschichte ihn doch entzückt. Sie war das Kind. Was war er? Er kam nicht drin vor. Nicht, dass es ihn störte. Alles was daran störte, war, dass sie ihm mal wieder eine Rede hielt. Dachte, daraus würde sie alles besser machen. Nein, dass machte sie nicht. Sollte sie ihm wieder die Stirn bieten? Sie war bereits gegangen. Er könnte zu ihr gehen. Nein, dass konnte er nicht. Er beschütze gerade Leyla, da würde er nicht weiter auf Amata eingehen müssten. Trotzdem wollte er die Fragen nicht offen stehen lassen. Auch, wenn die Antwort sie nie erreichen würde. Er wollte sie für sich erklärt haben.
    In seinen Worten trotzte es nahezu schon von Spott, Verachtung und dergleichen.

    oO( Woher weißt du, dass er es vor hatte? Aber nein, dass hätte ich nicht gewollt. Dennoch weiß Leyla auf sich selbst zu achten. Zwei gegen einen ist unfair. Aber dich scheint Fairness nicht zu interessieren.
    Wieso ein Kind? Du bist eine ausgewachsene Fähe, dass sehe ich. Ich bin mir sicher, meine Augen trügen mich nicht. Lediglich scheint mir dein Handeln nicht immer überlegt. Hmm? Wer sagt, dass jemand sterben musste, am heutigen Tag?
    Kinder sind in einigen Situationen schlauer als Erwachsene. Wie du über sie denkst verdient meine Verachtung.
    Ich habe bereits verstanden, bevor du mir das alles erzähltest. Dumm bin ich schließlich nicht. Nur ein erfahrener Krieger, der es lieber bis zu dem letzten Moment abwartet, indem das schlimmste passieren könnte: der Tod. So habe ich bei Incha und dir abgewartet, Amata. Bis er dir seine Zähne fast ins Fleisch bohrte. Aber ich bin dazwischen gegangen, damit niemandem was passiert, egal welchen Abschaum du von mir bekommst.
    Oh doch, dass könnte ich verkraften. Nur nicht das DU gehandelt hast, in einem Moment, indem noch nichts passiert war.
    Noch war gar nichts passiert. Noch gab es nicht mal den Hauch von Tod. Dein Eingreifen war unnötig.
    Dass du auf dich selbst aufpassen kannst, bezweifel ich. So viel wie du uns anvertraust und so leichtsinnig wie du bist. So schüchtern wie du warst. Aber behaupte, was du meinst. Das hast du schon oft genug, dem kannst du auch weiterhin alle ehre machen.
    Die Sache mit deiner Freundin interessiert mich nicht. So wie meine Vergangenheit dich auch nicht zu interessieren hat.
    Wie es mit dem töten steht? Wäre ich nicht von vornherein dem Frieden geneigt, würdest du schon seit dem ersten Augenblick, indem du mich knurren hörtest, bereits tot sein. Wenn du glaubst, durch diese Geschichte würde ich Angst bekommen, oder durch deine Drohung, dann hast du dich gewaltig getäuscht.
    Wer hat behauptet, dass Incha das macht? Das behauptest einzig und allein du. Dadurch das du es nun gerade provozierst machst du es sicherlich besser. )Oo


    Er hatte seinen Kopf die ganze Zeit gesenkt gehabt. Lugte mich seinen Augen aber empor, sodass er das Ankommen Alaska´s bemerkte. Man könnte meinen, er versuche die Welt aus Augen eines Welpen zu sehen. Warum auch immer er das machen brauchte.
    Während er den Worten der Weißen Aufmerksamkeit schenkte, erhob er seinen Kopf gen Himmel. Ja, so war es wieder seine Sicht. Die Reaktion von Alaska überraschte ihn. Er hätte nicht gedacht, dass ihr Impuls sie zu dieser Entscheidung brachte. Sie schickte Incha weg, der einzig und allein eine Veränderung seines Charakters gemacht hatte. Naadir war zwar nicht begeistert von dem ganzen Schauspiel, dennoch bezweifelte er, dass Incha wirklich gemordet hatte, geschweige denn überhaupt ein Kampf entstand, wenn Amata nicht dazwischen gegangen wäre. Zwischen zwei Wölfe, die sich nichts taten. Das Incha sich er schlich, dass empfand der Schwarze als unnötig. Wenn er an diesem Entschluss fest hielt, so sollte er doch zumindest den Mut haben und dazu stehen. Aber das Incha nicht mehr Incha war, daran könnte man nun kaum mehr was ändern. Sie würde ihn wahrscheinlich nie wieder sehen, wenn sie ihn nun fort schickte. Aber gut, sie hatte es zu wissen. Naadir kannte den Rüden nicht und würde daher dies nicht entscheiden wollen. Er sagte nichts weiter dazu. Brauchte nichts zu sagen. Nichts davon war an ihn gerichtet, worauf er was erwidern wollte.

    Im nächsten Moment erwachte die Gestalt Conversano´s. Er kam unter seiner Schneedecke hervor, auf diese kleine Versammlung zu. Er schien sehr wütend. Seine Schritte klangen schwer, schließlich hatten sie einen recht schweren Körper zu tragen. Muskeln, waren die Schuldigen. Naadir würde sie zumindest als diese bezeichnen. Sano konnte ebenso gut stolz auf sie sein, wie wütend - Naadir würde es vermutlich nie erfahren. Er hinterließ Pfotenabdrücke im Schnee, während er ihnen entgegen kam, nur war der Wind zu stark um diese Abdrücke in Sichtbarkeit enden zu lassen. Sie verwehten im nächsten Windzug. Der Schnee wirbelte auf und ließ sich woanders nieder. Womöglich könnte Naadir diesem Schauspiel lange zu sehen.
    Als Sano zu sprechen begann, erwartete Naadir nichts, was ihn irgendwie gut redete. Oh nein! Er erwartete Anschiss, wie er ihn bekam.

    ›Du, Naadir, bist nicht im Mindesten besser als jene Fähe ...‹

    oO( Ich hatte nie behauptet etwas besseres zu sein.

    ›... Mischst du dich ebenfalls in einen Kampf ein, der dich nichts angeht. Zudem du weder Incha, noch Amata richtig kennst und ein wahres Urteil über Leyla sollte dir nach den Worten der Fähe auch verweigert bleiben. Schließlich ist ihr Bericht recht einseitig.‹

    oO( Ich gebe dir recht. Ich mischte mich ein und ich kenne weder Incha noch Amata richtig. Aber Leyla kenne ich besser als du denkst. Erinnerst du dich noch an die Zeit, in der Incha ging? Da war ich schon da und ich versuchte mit Leyla zu reden. Wohl hast du nicht mitbekommen, was sie mir alles erzählte )Oo


    Eben weil er wieder ging, sprach Naadir nicht laut. Er sah ihm an, wie sehr er es nun hasste, sich für Incha eingesetzt zu haben. Er brauchte ihm nichts weiter anzuhängen. Er hatte es schwer genug. Auch wenn er viel Last auf sich tragen konnte. Das Leben war eine einzige Last. Das hatte Mr. Einzigartig wohl auch noch zu verstehen. Denn das Leben war es, was er lebte. Nicht einen einzigen Krieg. Oder war es dasselbe? Wiede brachte es ihn zum nachdenken. Würde er je den Frieden finden? Er würde für den Frieden kämpfen, sich für den Frieden einsetzen. Auch, wenn er dadurch sich selbst einzäunte. Es gab zu viele, die meinte, sie müssen für sich kämpfen, weil sie es brauchten. Weil sie das Blut sehen mussten. Davon gab es genug. Naadir brauchte keiner von ihnen sein. Er würde in jeden möglichen Kampf einschreiten, um ihn zu beenden, wenn es zu weit ging. Oder war es dann schon zu spät? Er würde einige damit weiter nerven, sich in den Mittelpunkt zu drängen. Immerhin wusste er, wer er war und was er wollte: den Frieden, nicht den Mittelpunkt.
    Musste er sich erst vorstellen, um dem Rudel der zu sein, der er wirklich war? Musste er ihnen erst mitteilen und sich auf die Stirn schreiben: Ich suche den ewigen Frieden! ? Nicht wirklich, oder? Es enttäuschte ihn, dass man an sowas kaum mehr dachte. Sahen die Wölfe dieses Rudels nicht, wie viel gekämpft wird? Die Menschen mordeten für ihr Fell, sie selbst mordeten um Ränge oder Egoismus. Erstaunlich, wie man das übersehen kann. Konnte niemand vermerken, dass er nichts weiter wollte als Ruhe? Oder wollten sie es nicht? Dann könnte er genauso gut gehen. Könnte hinaus in die weiter Welt ziehen und für den eigenen Frieden kämpfen. Könnte seine Geliebte suchen, und seine Welpen. Die Schattenkriegerin und den Lichtengel, dazu die Göttin. Mit ihm wäre die Familie wieder vollständig. Mit ihm, dem Teufel. Dem lieben Teufel. Himmel und Hölle, dazu Erdbewohner die beider Seiten bewusst waren. Er sehnte sich danach. Für ewig wird es seine Schwachstelle sein. Allerdings wusste keiner davon. Niemand würde ihn somit verletzen können, es sei denn es wäre purer Zufall. Vertrauen wäre sehr gefährlich. Aber wem sollte er auch vertrauen? Seiner Liebe? Er hatte nur eine: Shartarie. Vielleicht würde er einst wieder jemanden finden, den er gern mochte. Doch bezweifelte er, dass er diesen Wolf, sei es Fähe oder Rüde, lieben würde. Er wollte Shartarie durch nichts und niemanden ersetzen.
    Er kam von seinem eigentlichen Thema ab. Was gab es noch dazu zu sagen? Dass er enttäuscht war, weil es sie vermutlich nicht interessierte und wenn doch, dass sie es nicht wollten? Hatte er dies nicht bereits? Ja, er war enttäuscht. Fraglich, ob das jenen Wolf von ihnen überhaupt interessierte. Ob jener Wolf jäh zu ihm kommen würde, und ihn fragen würde, warum er in all diese Kämpfe einstieg. Was denn nun seine Absichten waren? Mit der wahren Antwort würde niemand rechnen. Ein guter Grund es ihnen nicht zu erzählen. Und das wird er auch nicht. Denn um es zu verstehen braucht es mehr als eine Antwort auf eine einfache Frage. Es braucht das Verständnis, angereichert aus eigener Bemerkung und vorausgesetzter Interesse. Aber wen interessierte es? Es gab interessanteres, wie die Lösung, wie dieser Kampf ein Ende findet. Wie es danach weiter ging - was die Zukunft mit sich brachte. Es war interessanter, was aus dem Rudel werden würde, wenn sie nicht schleunigst wirklich EIN RUDEL wurden. Denn das mussten sie sein, um all die schwere Zeit zu überstehen. Naadir hatte ihnen gesagt, er würde ihnen folgen. Noch war er keinen Schritt gegangen. Noch nicht.


[Denkt - antwortet in Gedanken - hört zu - antwortet in Gedanken - denkt]
Nach oben Nach unten
AnonymousGast
Gast

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptyMi 18 Aug 2010 - 0:12

Schnee. So weiß, so rein, als würde er darstellen wollen, wie lieblich und harmlos er doch sei. Wie die Schwingen eines Engels. Und Engel waren doch für gewöhnlich immer die guten, die barmherzigen Wesen, die niemandem etwas antun würden, im Gegenteil, in vielen Hirnen hat sich der Glaube eingebrannt, einen Schutzengel an seiner Seite zu haben. Doch er war eine gewaltige Kraft der Natur, genauso gefährlich wie Feuer, Wasser, Luft oder Erde. Schnee war unterbewertet, konnte er doch ebenso zur tödlichen Falle werden, allerdings ließen das viele anscheinend bewusst außer Acht.
In diesen Momenten hatte sich eine weiße Decke der wässrigen Kristalle über Valon und seine Mitwölfe gelegt. Es wehte unnachgiebig, je dunkler, je kälter es wurde, desto stärker stob das Element über den endlos weiten Boden. Nun war die Polarnacht angebrochen, es würde nun gefühlte Ewigkeiten keine Sonne mehr aufgehen. Das würde eine harte Zeit werden, dessen war sich der kleine, stämmige Rüde sicher. Monatelang würde die bittere Kälte den Platz einnehmen, nicht viel Raum für Wärme lassen. Das würde in diesem Rudel sicherlich noch lustig werden. In der Ironie natürlich. Nun, Valon wollte sich noch kein Urteil bilden, dafür war er einfach noch nicht lange genug dabei, aber bis jetzt war der Eindruck mehr als ... Verbesserungswürdig. Der Empfang war alles andere als herzlich - ausgenommen Alaska natürlich - und wenn man helfen wollte, musste man beinahe mit dem Leben bezahlen. Der Weiße seufzte bei dem Gedanken, musste dann aber unwillkürlich grinsen - was nicht ist kann ja noch werden.

Das Geräusch kämpfender Wölfe und eine einbrechende Schneeschicht rissen Valon wieder aus seinen Gedanken. Was war denn da bitte los? Aus seinem Instinkt heraus schüttelte er sich den letzten Rest der wässrigen Kristalle vom Kopf und ließ seinen Blick schweifen. Dieser blieb an Amata und ... Ja wer war das denn? Ein fremder Wolf? Was zum Teufel war da passiert? Hätte der Rüde Augenbrauen, würden sich diese jetzt zusammenziehen, um zu demonstrieren, dass er der Situation nicht ganz folgen konnte.
Sogleich setzte sich Naadir auch in Bewegung, er schien recht aufgebracht zu sein, immerhin raste er wie ein geölter Blitz auf die Kämpfenden zu. O, o, Valon ahnte böses. Wenn der schwarze Riese noch immer so übel drauf war, konnte das für die zwei Wölfe dort vorne nicht gut ausgehen. Angespannt beobachtete er das Schauspiel, sprang augenblicklich auf, als Naadir sprang und Amata dabei wegschubste. Valons Augen hetzten von einem Artgenossen zum Anderen, wusste mal wieder nicht, was er tun sollte. Helfen oder einfach hier liegen bleiben? Okay, hier liegen bleiben war gleich mal ausgeschlossen, aber helfen ... Wie sollte er schon helfen können? Es war wohl am besten, wenn er sich nicht einmischte. An das Geschehen näher herangehen musste er aber schon. Vorerst waren jedoch Amatas Worte interessanter, gespannt lauschte er ihrem kleinen Gefühlsausbruch ... Und er musste sich ein Lachen verkneifen. Wie oft sie 'das Kind' erwähnt hatte, fand der Rüde einfach zu lustig, auch wenn die Situation mehr als ungünstig für Belustigung war. Aber er unterdrückte den Drang, loszulachen, stattdessen schlich sich ein amüsiertes Grinsen an seine Lefzen. Irgendwie hatte Amata ihm gerade geholfen, ein wenig die Angst von ihm abzurollen und den alten Valon zurückzuholen - der Valon, der selten etwas ernst nahm, selber immer locker drauf war und fließend Sarkasmus sprach.
Nun zog die Graue auch schon ab, sie schien wütend zu sein - verübeln konnte er es ihr nicht, immerhin war Naadir nicht unbedingt jemand, der einen mit Samthandschuhen anfasste. Eine Tatsache, die er selber zu spüren bekam, und der schwarze Koloss und Amata hatten sich seit ihrer Ankunft, die noch nicht lange zurücklag, nicht gut verstanden. Wahrscheinlich würde bei den Zweien keine Freundschaft entstehen, zumindest deutete alles zurzeit direkt auf das Gegenteil hin. Aber was nicht war, konnte ja noch werden, deswegen hatte Valon trotz alldem die Hoffnung, dass Naadir ihm irgendwann dankbar sein würde ... Oder sich zumindest entschuldigen würde, auch wenn es ziemlich unwahrscheinlich war.
Weiterhin beobachtete er das Spektakel, fokussierte dabei ganz genau den schwarzen Koloss, der ihn angegriffen hatte. Jetzt setzte er sich für die braune Fähe, Leyla hatte er sie genannt, ein. Und jetzt war der Moment gekommen, in dem Valon gar nichts mehr verstand. Irgendwie war Naadir jetzt so anders ... Oder er war so einer, der selber sein Leben riskierte, von anderen aber keine Hilfe annahm. Der Weiße gab es auf, es hatte ja sowieso keinen Sinn, sich weiterhin über alles den Kopf zu zerbrechen. Zeit würde schon einige Rätsel lösen.

Nun rannte auch noch Alaska zu der Streitigkeit, sie schien ziemlich aufgebracht zu sein, bedachte den fremden Rüden mit einem enttäuschen, auch etwas angewiderten Blick. Anscheinend kannten die sich alle, allerdings fragte er sich, warum Amata und er in einem Kampf verwickelt waren. Wenn Valon den Rüden nicht kannte, dann dürfte ihn die Graue auch nicht kennen ... Obwohl ... Vielleicht waren sich die zwei schon mal in vergangen Tagen begegnet, wer wusste das schon. Noch ein Wolf kam hinzu, es war der große Schwarze, der ihn auch eher ruppig und ohne weitere Worte im Rudel 'Willkommen' geheißen hatte. Nun bestätigte sich sein Verdacht, der Rüde war anscheinend wirklich so abweisend, wie es in seinem Blick lag. Oh ja, was für ein tolles Mitglied. Erneut zweifelte er daran, dass sie alle wirklich irgendwann einmal EIN RUDEL werden würden. Irgendwie war diese Konstellation hier nicht mehr als ein verdammter Haufen von Wölfen - darunter aggressive Giftzwerge, abweisende Einzelgänger und jene, die er noch nicht kannte - die es, wenn sie so weiter machten, nie zu einer funktionierenden Gemeinschaft schaffen konnten. Aber vielleicht brachte sie irgendwann einmal die Zeit dazu, zu einem Rudel zu werden, das sich untereinander unterstützte und das Zeug dazu hatte, bis auf unbestimmte Zeit weiterzuleben. Wer wusste das schon ...

Nun setzte auch er sich in Bewegung - der schwarze Rüde war mittlerweile wieder abgezogen - und steuerte direkt auf Naadir, Alaska und den Fremden zu. Leyla stand hinter dem schwarzen Koloss, hatte sich noch nicht gerührt, seitdem sich der Rüde vor sie gestellt hatte.
Valon hinterließ tiefe Schlieren im Schnee, er war sich gerade einfach zu fein dazu, die Beine richtig anzuheben, allerdings verloren sich diese schnell wieder im ewigen Schnee, denn die feinen Kristalle benetzten den Boden in rasendem Tempo. Wenn es so weiterging, würde aus dem Schneefall noch ein richtiger Sturm werden und das konnten die Wölfe nun echt nicht gebrauchen.
In etwas Abstand setzte er sich mittig zu den zwei Parteien, nicht genau dazwischen, natürlich ein wenig zu Alaska, Naadir und Leyla verzogen. Er setzte sich deswegen nicht direkt zu seinen Kameraden, um zu demonstrieren, dass er für keine der beiden Seiten Stimme ergriffen hatte und es auch nicht in Betracht zog, sich einzumischen. Im Grunde hatte er sich nur dazugesetzt, um den Sturmtänzern im Falle eines Angriffes beizustehen. Selbst wenn er keine Chancen sah, so hatte er dem Rudel Treue geschworen - eine Tatsache, die er auf jeden Fall einhalten würde, selbst wenn er mit dem Leben bezahlen müsste. Wenn er vieles nicht ernst nahm, das hier schon.
Sein Körper war zum Zerreißen angespannt, jede Faser, jeder Muskel war bereit, aufzuspringen und zu kämpfen.

[denkt # beobachtet # hört Amata, Naadir, Conversano und Alaska zu # denkt # geht zu der kleinen Ansammlung und setzt sich mit etwas Abstand dazu]
Nach oben Nach unten
InchaIncha
Delta

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptyFr 20 Aug 2010 - 19:19

Noch immer war Incha mit Amata in einen, nicht enden zu wollenden, Kampf verstrickt. Er spürte, wie warmes Blut über seine Pfoten lief und sein Fell beschmutzte, wie die Fähe ihm immer wieder neue Verletzungen zusetzte und wie Leyla fassunglos die Kämpfenden anstarrte. Aber es berührte ihn nicht. Keine einzige Emotion, oder auch nur ein winziger Impuls regte sich. Weder Mitleid, noch Wut oder Angst. War es das, was einen Kämpfer ausmachte? Gleichgültigkeit? War es das, was ihn ausmachte? Früher hatte Incha Wölfe nahezu verachtet, die gleichgültig waren. Er fand es feige, keine Meinung zu haben, sich einfach lautlos aus der Affäre zu ziehen. Es war fast noch schlimmer, als eine in seinen Augen schlechte Meinung zu haben, vielleicht sogar eine, die das Töten oder Morden vertrat. Und jetzt war er selber so. Aber nicht in dem noch so winzigsten Teil seines Körpers konnte der Graue Reue darüber empfinden. Das Leben war, wie es war. Er selber war, wie er war. Und niemand würde das jemals ändern können.

Etwas Schwarzes, dass geradewegs vor seinen Augen vorübersprang und sich dann zwischen ihn und Amata, seiner Kampfpartnerin, riss Incha jäh aus seinen Gedanken. Es war Naadir. Nur waage erkannte der Rüde seinen geruch und er konnte ihm noch nicht einmal einen Namen zuordnen. Der Schwarze war gerade zum Rudel gekommen, als Incha selbst abgehauen war. Was hatte ihn da so ein aufgeplusterter Rüde interessiert, der sich wichtig haben musste?
Die Beschreibung Naadirs erhielt Incha aus seinem Handeln. Einfach so hatte er sich zwischen die beiden Kämpfenden gestürzt und nachdem er Amata angeschnauzt hatte, wandte er sich nun Incha zu. Er war feige. Egal, wie mutig er in dieser Situation tat. Incha spürte es. Aber gleichgültig war er nicht, oder doch? Misstrauisch beäugte Incha den Schwarzen. Nein. Er hatte eine Meinung, wenn auch eine, die der Graue selber missachtete. Warum sonst hätte er einfach zwischen Amata und ihn springen sollen, und sein Leben riskieren sollen?
Das Leben riskieren. Das war Inchas Stichwort.

Gerade wollte er sich auf Naadir stürzen, seine Worte hatten ihn mehr als nur wütend gemacht, doch da kam Alaska ihm in die Quere. Verdammt, hatte dieses jämmerliche Rudel nichts besseres zu tun? War Incha etwa das Unterhaltungsprogramm, oder wie? Und diese unqualifizierten Bemerkungen immer. Als waren die anderen im Wissen über das Leben, als hätten sie mehr Erfahrungen gesammelt und... Als wären sie etwas Besseres! Doch keiner, nicht ein einziger von ihnen verstand das Leben! Nicht einer wusste, was es hieß, zu leiden. Richtig zu leiden. Doch das war eben der Lauf der Dinge. Mürrisch ließ Incha ein tiefes Knurren aus seiner Kehle erklingen und warf den Beiden finstere Blicke zu. Sollte er sich jetzt etwa rechtfertigen? Wer hier etwas Unrechtes tat, waren einzig und allein Alaska un Naadir. Was hatte der Graue auch schon gemacht? gut. Er war einfach in ihr Revier eingedrungen, aber mehr auch nicht. Vielleicht hatte er Leyla töten wollen, doch er hatte es nicht getan!
In Gedanken verbesserte Incha sich. Er würde das ausstehen, was er angerichtet hatte. Das zu leudmen, was geschehen war, war feige. Aber es änderte nichts an seiner unendlich großen Wut.

.oOInchaOo.

Schon wieder war dieser verweichlichte Name. Er klang wie der einer Fähe. Wütend schnaubte Incha. Er war nicht der feige Wolf, den man vielleicht hinter diesem Namen vermutete. Schlicht und ergreifend passte er nicht mehr! Schon länger nicht. Ihm fiel ein, wie seine Mutter ihn genannt hatte. Rihador. Es war der Name eines Kämpfers. Leise, geschmeidig, finster.

Rihador...


murmelte er verbissen. Vermutlich verstand keiner der anderen, was er meinte. Es war einfach ein Name. Dahergesagt ohne jegliche Erklärungen.
Mit einem Mal spürte der Rüde etwas Warmes neben sich und als er sich umdrehte, blickte er in die kalten, veilchenfarbenen Augen. Aufmerksam, viel mehr bei der Sache als bei den anderen, lauschte Incha den Worten des Rüdens. In jeglicher Beziehung stimmte er mit seinem alten Freund überein. Alles, was er sagte traf zu. Auf die Situation, auf ihn, genau genommen eigentlich auf die ganze Welt. Und als er Conversanos Körper direkt neben sich spürte, warm und irgendwie schützend, spürte Incha, dass es ihm vielleicht nicht ganz so schlimm ging, wie Anderen. Er hatte jemanden. Irgendwie.
Der Blick des Rüdens fiel auf Alaska. Sie sah ungeduldig aus, kein wenig so wie sonst. Oder wie früher? Vielleicht hatte die Weiße sich ja auch schlicht und ergreifend verändert. Incha spürte, dass er ein Fremder war. Nicht nur, weil er im Rudel auch nicht sonderlich viele Wölfe kannte. Und obwohl kein einziger von ihnen Incha kannten, hackten sie auf ihm herum, behandelten ihn als wäre er sonst etwas und beurteilten ihn.
Aber was sollte er machen? Was musste man tun, um ein "ehrenhafter", ein "richtiger" Wolf zu sein? Mit einem mal kam die Wut zurück und der Graue spürte, wie ungerecht die Welt war. Niemand, wirklich niemand war perfekt! Und schon gar nicht dieses Rudel!


Was wollt ihr? Habe ich sie getötet? Und was diese Fähe angeht,

er sprach das Wort Fähe aus, wie andere Leute "Abschaum" sagen und warf Amata finstere Blicke zu,

was kann ich dafür, wenn sie mich angreift?

Ohne mit der Wimper zu Zucken machte Incha kehrt und setzte Conversano nach. Dabei rempelte er "versehentlich" Valon an, der sich in kurzer Entfernung zu der kleinen Versammlung niedergelassen hatte. Dieses Rudel hatte wirklich nichts zu tun! Aber das war schon immer so gewesen. kaum war etwas "Spektakuläres" passiert, waren sie zur Stelle. Wie er diese Angewohnheit hasste. Egal, was man tat, mindestens einer der Sturmtänzer überwachte einen.
Schon nach einem kurzen Weg durch den eisigen Schnee entdeckte Incha Conversano. Sein pechschwarzes Fell hebten sich vor dem Weiß ab und war ein krasser Gegensatz dazu. Die veilchenfarbenen Augen waren auf irgendeinen Punkt in den Schneemassen gerichtet. Unschlüssig trat Incha wenige Schritte vor uns stand nun unentschlossen vor dem Rüden. Was sollte er tun?

[bei Alaska & co l kämpft l denkt nach l spricht l folgt Conversano]

Es tut mir leid. Zwischenzeitlich war der Beitrag ein klein wenig besser, aber meine Mutter hat aus Versehen den letzten Teil gelöscht. Und etwas nachzuschreiben finde ich immer schwer. Bei mir wird das dann nie so gut^^
Nach oben Nach unten
AnonymousGast
Gast

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptySa 21 Aug 2010 - 14:27

Kaya hatte nciht reagiert sie war wohl schon eingeschlafen. In dieser nacht bekam Zar allerdings kein Auge zu, also sah er Amata gehen und wiederkommen, er beobachtete einiges und doch nichts. Irgendwann shclief er dan doch und wachte erst später wieder auf als laute Stimmen an seine Ohren drangen. Was war los? Spielte das Rudel verrückt? Er hob den Kopf und sah die letzte Szene des Kampfes zwischen Incha und den anderen. Er woltle gerade aufspringen als Conversano und Alaska sprachen. Sano hatte sich so verändert. Im moment wusste Zar ncihtmal warum er noch im Rudel war, wenn er sich selbst so abschottete und was war mit Incha passiert? Der einst so fröhliche Rüde war verbittert und kalt geworden. Zar erhob sich mit einem Ruck und schüttelte die Shcneeschicht von seinem Fell. Ein knurren verdrängte er, dann hob er den Kopf und richtete seine Eisblauen Augen auf Incha und auf Sano, welche verschwanden. Dan auf Amata und auf den rest. Seine Schritte waren langsam aber herrisch und Entschlossen wollte man meinen.

Sein Blick war nicht zu deuten und so blieb er bei Alaska und dem rest stehen.
"Langsam frage ich mich was mit diesem Rudel passiert ist. Einst zusammenhalt und Freundschaft. Nun feindschaft und Bitterkeit in den reihen. Ein Vorfall, mag er auch noch so schrecklich sein, kann kein Rudel so zerrütten wie es dieses im moment ist. Ich weis nciht was los ist ich will es von keinem einelnen hören. Fakt ist das es so wie es jetzt ist aus dem Ruder läuft und das mehr als mir lieb ist. Ich bin kein Freund von Friede Freude Eierkuchen weil ich selbst schon Kriege befochten habe und Kämpfe die Sinnlos waren aber warum greifen sich Wölfe inenrhalb einer GEMEINSCHAFT an?"
Seine Stimme war Eis aber durchdringender als jedes Heulen. Er Schritt auf und ab blieb stheen sprach ging weier und das bis er geendet hatte. Sein Blick flog über die Anwesenden. Dan zum See und zu den Spuren von Incha und Conversano. Als Abschaum bezeichneten sie sich also? Er lachte inenrlich. Und zu was hatte Zar dan gezählt? Er schüttelte den schwarzen Pelz und lief langsam zu Alaska.

"Auf jedenfall kann es so nicht weitergehen. Würde ich meinen Posten als Beta nun ausleben würde ich dir Raten Alaksa... Einige des Rudels zum Nachdenken mal weg zu schicken bis sie begreifen warum sie in einem Rudel sind. Rangkämpfe sind etwas anderes als Sinnloses aufeinander losgehen. Sowas passiert bei hungersnot und Krankheiten aber nicht einfach so. Dazu kommt, dass wir diesen Ort endlich verlassen soltlen an dem so viel Tod die Luft verschmäht..... Was du tust ist deine Entscheidung. DU bist Alpha und keiner sonst. Du bist gutherzig oh ja. Aber manchmal muss man hart sein um eine einigkeit zu Bilden. Ich wünschte Tyron währe noch hier..... Er könnte Helfen mit seiner Erfahrung..."

Kam es von zar und seine Stimme genauso wie sein Blick waren undeutsam. Er sah alle der reihe nach an und Blickte schließlich wieder zur Alpha. Es musste endlich was passieren sonst würden sich bald alle die Kehlen aufreissen und zuar würde zu denen gehören, welche gewinnen, denn er hatte shcon zu oft um sein Leben geämpft als das er sich unterbutern lies. Aber das wollte er nicht. Sinnloses töten war nicht in der natur der Wölfe und shcon gar nicht unwichtige Kämpfe.


[Steht auf, redet zu allen udn zu Alaska]
Nach oben Nach unten
ConversanoConversano
Delta

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptyMo 23 Aug 2010 - 13:21

    Stille Einsamkeit. War es das, was er begehrte, oder waren es doch wieder andere Dinge, die zu erhalten ihn nur wieder in tiefen Selbstzorn stürzten? Wohl oder übel musste der Schwarze sich eingestehen, dass er inzwischen kaum mehr unterscheiden konnte, weder in den einfachen Dingen des Lebens, noch in den prägenden Lebensmomenten. Ja, er war regelrecht abgestumpft, dieser Welt gegenüber und höchstwahrscheinlich lauerte hier die Gefahr für ihn selbst. Stumpfte er weiterhin derartig ab, würde dies irgendwann seinen Tod bedeuten und obgleich nicht viel ihn auf dieser Erde hielt, wusste er dennoch, dass er nicht bereit war, zu verschwinden. Noch nicht.
    Irgendetwas war da, etwas hielt ihn zurück, es schien beinahe, als sie dies jener unsichtbare, seidene Faden, der ihn von Dingen trennte, die ihn am Ende doch noch in das tiefe Dunkel des Loches fallen ließen. Was nur war aus ihm geworden? Ein verbitterter, griesgrämiger Wolf, von dem man meinen mochte, er habe bereits neun Winter, wenn nicht sogar mehr in seinem Pelz erleben müssen. Ein Altwolf. Womöglich hauste tatsächlich eine etwas andere Art von Altwolf in einem Teil seiner Seele, verkorkst und schwarz wie das Himmelszelt über ihnen. Momentan.
    Ob auch er sich, gleich dem Himmelszelt, irgendwann wieder einmal daran erinnern würde, wie es ist, Freundschaft zu schenken? Vertrauen? Oder gar ... Liebe?
    Grollend schüttelte der Koloss seinen Kopf, einzelne Schneeflocken wurden hinfort geweht, vom Wind erfasst und schlussendlich vollends verschluckt. Sie fanden ihre Freiheit, waren jedoch noch immer dem Wind ergeben. Machtlos, ihm gegenüber. Auch er war es, nur war sein "Wind" in dieser Hinsicht seine Vergangenheit. Wie so viele zwang das Geschehene sich ihm immer wieder auf, doch war Conversano nicht gewillt, zu vergessen. Denn das würde bedeuten, zu vergeben und dafür sah er sich nun erst recht nicht in der Lage. Zudem, wenn er vergaß, vergab, dann würde er auch rasch wieder vergessen, wohin ihn seine eigene Naivität gebracht hatte. Seine Leichtgläubigkeit. Seine ... Blauäugigkeit.
    Blanke Ironie, nicht wahr?! Abfällig schnaubte der Rüde, rief er sich ins Gedächtnis, dass er seit Anbeginn seiner Lebenszeit eben jene Augenfarbe besaß, die dem Blau der Veilchen beinahe ähnlich war und es doch nicht war. Ein Wortwitz, oder einfach eine schlechte Pointe? Womöglich sogar beides und viel mehr.

    Einen Augenblick lang wurde der Blick dunkel, als die Stimmen wieder an sein Ohr getragen wurden, obgleich nicht viel gesagt wurde. Wurde überhaupt ein Wort über das Geschehene verloren? Nein, natürlich nicht, dachte er höhnisch und Bitterkeit stahl sich erneut in seine Züge. Er hatte es ja selbst nicht viel anders gemacht. Er verdrängte, vergaß jedoch nie und gab somit den Wunden keinerlei Chancen, sich zu erholen und zu verheilen. Denn Heilung bedeutete für ihn Vergebung. Und das wollte er nicht. Konnte er nicht!
    Nun jedoch schälte sich eine einzelne Silhouette aus diesem Wolfspack heraus und selbst wenn die Sehkraft seines linken Auges einwandfrei gewesen wäre, selbst mit vollkommener Blindheit und ohne Geruchssinn hätte er ahnen können, wer dort auf ihn zuschritt.
    Gewiss, es gab so einige Möglichkeiten. Amata, die noch eine "Rechnung mit ihm offen" hätte. Naadir, der sich in seinem Stolz und seiner Ehre gekränkt fühlen dürfte. Alaska, die ihm die Leviten lesen würde, aufgrund seines mangelnden Respekts und fehlenden Gemeinschaftssinnes. Oder eben Incha, dessen Beweggründe ihm jedoch nicht so fern und fremd waren wie eventuell die der anderen Wölfe. Denn in gewisser Weise waren beide, Incha wie Conversano, ähnlich im Denken und Handeln. Inzwischen jedenfalls. Obgleich ...
    Die Gedanken des narbigen Rüden glitten weiter zurück, weiter in die Vergangenheit und vorbei an jenem blutigen Verrat. Zurück in eine Zeit, wo er selbst noch vollkommen unwissend und leichtgläubig gewesen hatte. Himmel noch mal, er hatte sich mit Tyron darum gekabbelt, wer nun endlich die Heilung einer Verletzen übernehmen dürfe. Nun, jetzt würde er dem Altwolf gewiss nicht in die Quere kommen, nichts läge ihm nun mehr ferner, als einen verletzen Wolf heilen zu wollen. Einmal davon abgesehen, dass sein Wissen ohnehin eher ... mangelhaft war. Doch seine Erinnerung kehrte zu ihm und Incha zurück. Damals hatten die zwei Rüden wohl ein Stück faules Fleisch gefressen, denn inzwischen verstand Conversano nicht mehr, wie er dies hatte tun können. Auf dem Rücken eines anderen Wolfes reiten. Sich wie ein Welpe benehmen. Der Schwarze schüttelte sich und kehrte in die Gegenwart zurück. Doch ein Teil der Vergangenheit klebte allgegenwärtig an ihm, ließ sich nicht abwaschen und rief ihm immer wieder sein eigenes Versagen vor Augen.
    Er hatte vertraut.
    Ein Fehler, den er gewiss nicht noch einmal begehen würde. Und dass dies der letzte Fehler dieser Art war, würde er nun mehr als deutlich zeigen. Nicht noch einmal!

    Sein feindseliger Blick blieb an Incha hängen, der einen weißen Wolf anrempelte. Kurz zerrte Conversano die Lefzen über seine Zähne, in dem Glauben, es handle sich dabei um die Alphawölfin, dann jedoch bemerkte er den kleineren Bau und das sonderbare Naturell. Zudem richtete sich die allgemeine Aufmerksamkeit, nun, da Incha ebenfalls verschwunden war, auf Alaska. Man erwartete Entscheidungen von ihr. Entscheidungen, die gefällt werden mussten, obgleich sie eigentlich schon gefällt waren. Der Schwarze wusste, es gab Dinge, die sich nicht abstreiten und ignorieren ließen und zu einem zählten nun einmal der Graue und er selbst.
    Nun jedoch lenkte kurzweilig eine andere Gestalt seine Aufmerksamkeit auf sich. Eleazar, rechtmäßiger Betarüde und somit Rechte Pfote und Schutzfunktion Alaska´s. Und sein Wort stand dicht hinter dem von Alaska, wobei Shenna wohl definitiv noch höher stand. Schließlich käme niemand mehr an diese sonderbare Verbindung Shenna/Alaska heran. Und Conversano wollte dies ohnehin nicht.
    Nun jedoch beobachtete er den zweite Betawolf dabei, wie er sich erhob und auf die kleine "Gemeinschaft" zusteuerte, welche nun lediglich aus Alaska, Valon, Naadir, Leyla und nun auch Eleazar bestand. Amata war als eine der Ersten gegangen, er selbst war gegangen, kaum dass er auf der Bildfläche erschienen war und Incha war ihm kurz darauf gefolgt.
    Incha.
    Kaum wandt´ Conversano seine Aufmerksamkeit von "Möchtegern-Alpha" auf "Ehemaligen Freund", änderte sich auch dessen Gemütszustand. Einst hatte eine alte Fähe ihn als einen aktiven Vulkan beschrieben. Oder aber als die wilde See. Ebenso unberechenbar wie liebevoll und doch so unvorhergesehen schwankend wie nichts weiter. Er glich damals wohl einer Art "Naturwunder", denn anders hatte er es nicht verstehen wollen. So weit kam er noch, dass irgendeine alte Fähe sich erdreistete und ihn analysierte. Zornig schnaubte er aus und die Lefzen begannen bereits, leicht zu beben, Vorboten darauf, dass bald das dunkle Grollen folgen würde. Doch dieses eine Mal blieb es - überraschenderweise - aus.
    Ein wenig hilflos stand der Graue nun vor ihm, der eiskalte, lavendelblaue Blick des Schwarzens ruhte erbarmungslos auf ihm und schien sich geradewegs in dessen Knochen zu bohren. Doch dass der Graue sich klugerweise nicht von links genähert hatte, sondern viel mehr von vorn, stand ihm nun zugute, denn das Beben der zornig gefletschten Lefzen wurde langsam ruhiger und verebbte am Ende ganz. Auch sein zuvor kampfbereiter Blick wurde nun etwas "genügsamer" und so schaute Conversano "lediglich" finster drein, stets darauf aus, sich zu verteidigen, sollte der Graue ebenfalls Verrat ausüben. Schließlich konnte heutzutage niemandem mehr getraut werden und an eben jene Devise hielt sich der Schwarze.
    Seine Stimme klang schroff, kalt und rau, obgleich er sie zuvor benutzt hatte, schwang noch immer das jahrelange Schweigen darin mit. Alte Angewohnheiten legte man nun einmal nicht so leicht ab, weshalb seine Frage wohl für sein Wesen charakteristisch kurz und schroff gehalten wurde.

    "Was willst du?"

    Beinahe so, als habe er zuvor nicht für ihn Partei ergriffen - und das wollte er ebenso schnell verdrängen, wie die Tatsache, dass er sich nur erneut gezeigt hatte, wie schwach er eigentlich war - glitt Conversano´s düsterer, misstrauischer Blick über Incha´s Körper, sah die Folgen des Kampfes und fragte sich gleichzeitig, ob der Rüde verschwunden war, ehe die Schar der Heiler über ihn herein brach. Hier. Bei ihm. Conversano.
    Er hatte ebenso wenig Lust darauf, die Heiler von seinem Schlafplatz zu vertreiben, wie sie bei sich zu haben. Der Graue vor ihm war bereits das höchste aller Gefühle und bereits hier verspürte der chronische Einzelgänger tiefes Misstrauen in sich wachsen. Ja, er ertappte sich sogar dabei, um sich zu spähen, stets erwartend, dass gleich das gesamte Rudel über ihn herfallen würde. Wer wusste schon, inwieweit Incha mit diesem unter einer Decke steckte?!
    Allerdings bezeugte der Angriff zuvor, dass er wenigstens auf Leyla nicht gut zu sprechen war, immerhin ein Pluspunkt in den Augen des Schwarzen. Schließlich könnte sich dieses "Druckmittel" am Ende als positiv herausstellen, ebenso wie die Tatsache, dass der Graue nun in seiner Schuld stand. Es war schließlich nicht auch ohne Risiko, ebenso wenig gab es ihm persönliche Vorteile im Rudel, wenn er sich auf Incha´s Seite schlug.

    .o( Incha´s Seite ... denk nicht einmal daran, Schwarzer! Du bist und bleibst Conversano, Schrecken der Rudel. Niemand will dich haben, niemand steht auf deiner Seite. Und du stehst auf niemanden´s Seite. )o.

    Umso dunkler wurde sein Blick und traf nun die erheblich helleren Augen des Grauen. Blau. Blauäugig. Ironie des Schicksals oder doch einfach nur ein Wortwitz? Zufall? Was es auch war, es besaß keinerlei Bedeutung mehr. Jedenfalls nicht in seinen Augen.
    Den blauen Augen eines Wolfes, der endlich erwacht war und die Wahrheit saß.
    Und diese war alles andere als sanft.



[ Denkt & Beobachtet - Bemerkt Incha - Spricht kurz zu ihm - Denkt ]
Nach oben Nach unten
ShennaShenna
Beta

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptyMo 30 Aug 2010 - 13:16

Als die Schwarze Fähe ihren Kopf hob fiel der Schnee welcher sie bedeckt hatte sanft zu Boden, eine Zeit lang hatte sie nun gelauscht, aufgewacht war sie durch das Kampfgeräusch, doch hatte sie sich nicht einmischen müssen da dies schon Amata übernommen hatte. Nun erhob sich der Muskulöse, schwarze Leib der Fähe während der Schnee auf beiden Seiten hinunterpurzelte. Unter ihr erkannte man die Mulde wo sich der warme Körper vorhin noch niedergelegt hatte. Langsam ging sie auf die Gruppe zu, schon wenige meter vor dem ersten Wolf fühlte sie die Anspannung. Shenna lief ruhig weiter, bis sie schliesslich neben Alaska zum stehen kam. Die Schwarze stubste die Alpha zärtlich in die Seite, was für sie in jenem Moment soviel bedeutete wie " das wird schon..."
Dann glitten die Goldbraunen Augen über die versammelten Wölfe ehe sie schlussendlich auf ihrem Gefährten zur Ruhe kamen. Bei seinen Worten zuckten die Ohren der Beta Wölfin leicht zur Seite. Ja, der Erfahrene Wolf währe ihnen schon in so manchen Situationen mehr als nützlich gewesen...Nur, er war nicht da! Und auch wenn sie es nicht gern zugab wusste die Schwarze gerade nicht was besser war...vermutlich hatte Alaska recht und, vorallem Incha sollte mit einem aus dem Rudel reden...ansonsten, Shenna würde es nicht tolerieren das so ein vorfall nochmal passierte. Genauso wenig wie Zar oder Alaska. Momentan konnte sie keinen Rat geben, auch wenn sie was sagen konnte, es wäre überflüssig gewesen, also stand sie Alaska einfach als Freundin zur Seite und wartete darauf das sie etwas nutzvolles einbringen konnte.

( bei alaska und den anderen/ denkt nach)
Nach oben Nach unten
NaadirNaadir
Delta

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptyFr 10 Sep 2010 - 21:54

Er blickte umher. Lautlos stand er dort im Schnee. Doch nicht unsichtbar. Sein schwarzes Fell war der Kontrast zum weißen Schnee, zu enorm um sich verstecken zu können. Naadir war sein Name, der Name, des schwarzen prächtigen Rüden. Hier stand er, bei der kleinen Versammlung. Zwischen den Wölfen des Rudels. Zwei waren Abseits, zwei andere nur einige Meter entfernt. Der Rest stand zusammen um einen Platz, der nicht mal mehr belegt war. Sie standen um etwas, was nicht da war. Luft. Vorerst war dort Incha. Der Rüde, der kam, schlich, kämpfte und sich danach verzog. Beinahe Absurd war das Ganze und doch war es wahr. Niemand zeigte jene Regung, als ob alle durch die bittere Kälte eingefrohren waren. Alles schien wie vereist.

Einmal schweifte sein Blick zu Valon, der ankam, dann zu Incha, der ging, und zunächst zu Eleazar der eine Rede hielt. Das, was Incha und Conversano besprachen, wusste Naadir nicht auszuwerten. Nur kleine Gesprächsteilchen konnte er vernehmen. Würde er nicht annehmen, dass sie sprachen, würde er wohl nur durch die Wolke, die durch den eigenen Atmen gebildet wurde, erkennen können, dass sie sich austauschten. Über welches Thema es ging wusste er so oder so nicht. Doch brauchte man nicht eigentlich nur ein wenig nachdenken? Es waren nicht Naadirs Angelegenheiten, er würde sich nicht drum kümmern müssen.
Kurz blickte er zurück. Shenna, die schwarze Princessin, hatte irgendwas gemacht gehabt, was es doch wahr, hatte Naadir nicht erblicken können. Amata interessierte ihn nicht die Bohne. Er übergab ihr lediglich das Geschenk seiner Verachtung ihr gegenüber, doch ansonsten wollte er gar nichts mit ihr zu tun haben.

Als Eleazar mit seiner Rede begann, war Valon schon dort gewesen. Des Weißen´s Absicht war dem Krierger ein Rätsel. Wenn er doch schon recht ängstlich war ... wieso begab er sich dann in die Gefahrenzone? Oder hatte er nur vor Naadir solche Angst? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Es würde sich noch herausstellen.
Zar sprach von der Gemeinschaft, dem Haufen. Er sprach von Vergangenem und von der Gegenwart. Er sprach von den Sturmtänzern. Das meiste verkündete er der Alpha, Alaska ihr Name, welche ihm noch nicht geantwortet hatte. Umso mehr interessierte ihn, was sie nun vor hatte. Sie wollte weiter ziehen, weg, von dem Geruch des Todes. Es hing dem Schwarzen beinahe in der Nase, wohl wissend, dass es eher Einbildung war, als Realität.
Er lauschte den Worten des Schwarzen bis er sie zuende geführt hatte. Er wollte keine Antwort, nur Verständnis. Er wollte, dass etwas passierte, nicht das darüber diskutiert wurde. Wozu denn ein Gespräch indem sowieso nur jeder die eigene Schuld abstreiten würde?

Langsam stand Naadir auf, und schleifte beinahe über den Boden. Er sah nicht traurig oder dergleichen aus. Nein, er wiederspiegelte nur die Lustlosigkeit nun einen Kampf auszuführen. Denn gerade ging er zu Valon, dem Weißen. Er wollte um Vergebung bitten, schließlich hatte er ihm nur helfen wollen. Die Reaktion Naadirs war überflüssiger Schwachsinn, gesteuert durch den Teufel, als hätte dieser ihn in seiner Macht. Doch in diesem Moment, war er der normale Friedenskrieger. Er war wieder in seinem Element, wieder ein Freund. Nicht mehr zornig oder voll Selbsthass. Er war Naadir. Einfach nur Naadir.

"Folge mir, Valon, bitte.", flüsterte er beim Vorbeigehen. Vielleicht hatte er es selbst nicht mitbekommen, sprich, gehört. Vielleicht dachte er nur daran, auszuweichen, vor diesem schwarzen Monstrum, das regelrecht Respekt verdiente. Doch das brauchte es nicht. Nur Akzeptanz, mehr war schon zu viel.

[Bei der Versammlung - Valon | Hört zu - schreitet auf Valon zu - spricht zu ihm, während er vorbei geht]
Nach oben Nach unten
AnonymousGast
Gast

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptySa 11 Sep 2010 - 15:12

You want it all but you didn't want me.


Hier ging es zu wie im ... Valon konnte nicht einmal einen Vergleich aufstellen. Noch nie hatte er derartiges erlebt. Nichts, um damit diesen Irrsinn, diese Idiotie vergleichen zu können. Ja, es war einfach nur dumm, gar sinnlos was hier abging. War das ihre Definition eines Rudels? Wow. Dann lagen zwischen Valon und ihnen Welten, wenn nicht sogar ganze Universen. Aber ... Nein. Er wollte nicht schon wieder darüber nachdenken. Es würde sich vorerst nichts daran ändern. Leider.
Der weiße Rüde lauschte den Worten des Fremden. Es waren nicht viele, ganz im Gegenteil. Ein mickriger Satz. Schon macht er Kehrt und rempelte ihn dabei an. Er hatte ihn angerempelt ... Nun war es aus mit der Gutmütigkeit. Binnen Sekunden war die Welt stillgestanden, in Valons Augen spiegelte sich rein gar nichts wider, sie waren leer wie ein unbeschriebenes Blatt. In ihm selbst regte sich ebenso nichts. Es war, als hätte man einen Knopf betätigt, der alles ausschaltet. Der die Zeit anhält. Der Weiße nahm nichts mehr wahr. Weder sich noch seine Umwelt. Und dann entlud sich alles explosionsartig. Eine Welle unbändiger Wut nahm ihn in die Mangel. Alles in ihm spannte sich schlagartig an, er fühlte sich, als würde sein Körper unter der Spannung jeden Moment zerbersten. Ein tiefes, von Hass durchtränktes Knurren drang aus seiner Kehle, sein Zähne blecken folgte. Seinen Platz hatte der Rüde noch immer nicht verlassen, er saß stocksteif im Schnee, nur seine angelegten Ohren, sein Knurren und das Zähne fletschen verriet, was in ihm vorging. Jeder, der ihn so sah, konnte sich zwar denken, wie er gerade fühlte, aber nicht einmal ansatzweise verstehen, warum es ihm so ging. Er hatte es so satt. Nichts durfte man machen. Man durfte nicht helfen, ja man durfte sich noch nicht einmal ohne ein weiteres Wort hinsetzen! Alles war verboten. ALLES! Blindlings schnappte er in den Schnee. Je länger er darüber nachdachte, desto schlimmer wurde seine Wut. Irgendwo zwischen Hass und Aggressionen machten sich Verachtung und Verwirrung breit. Solch derartige Gefühle waren ihm weitgehend unbekannt gewesen, deswegen wusste Valon auch nicht, wie er damit umgehen sollte. Angreifen würde er niemandem, dessen war er sich vollkommen sicher. Wieso sollten andere für seine Dummheit büßen? Wenn er so blöd war, und anderen nur helfen wollte, war er ja selber schuld. Wenn sie meinten, ihn als Idioten behandeln zu müssen, weil er lieber andere unterstützte als wegzusehen, gut. Sollen sie. Nur bedachten sie nicht, dass er sich auch ändern konnte. Er konnte genauso zu solchen Tölpeln werden, die nichts Besseres zu tun hatten, als nichts zu sagen und wenn jemand daher kam, diesen einfach anzugreifen. Wenn sie das wollten, bitte. Auch wenn es ihm gewaltig gegen den Strich ging, so würde er es tun. Ihretwegen, wenn es ihnen dann besser ging. Wenn sie sich dann groß fühlten. Am liebsten hätte Valon jetzt einfach nur los geschimpft. Jeden einen Idioten, einen Trottel, ein undankbares Arschloch genannt, aber er enthielt sich seiner Stimme, war er doch im Grunde selber schuld. Er hätte sich ja diesem "Rudel" nicht anschließen müssen. Zu seiner Schimpftirade, die nicht stattfand, kam das Bedürfnis zu schreien. Einfach nur zu schreien, den ganzen Aggressionen freien Lauf zu lassen. Hätte jetzt ein kleines Tier seinen Weg gekreuzt, wäre dieses einem grausamen Tod erlegen, auch wenn er normalerweise ein solches Spektakel verschmäht hätte. Die Betonung lag auf normalerweise ... Hier war nichts normal. Im Gegenteil. Hier war alles ABNORMAL! Erneut schnappte der Rüde in den Schnee, einfach nicht wissend, wohin mit seiner Wut, seinen Aggressionen. Hier spielte das Schicksal ein kurioses, gar lächerliches Spiel. Wer hätte sich gedacht, dass so ein Pack ihm solche Gefühle bescheren würde? Niemand, erst recht nicht Valon.
Sein Knurren schwoll langsam ab, ebenso verblasste die Wut, stattdessen legte sich Trauer über sein - normalerweise - recht sonniges Gemüt. Wieso konnte man ihn nicht einfach akzeptieren wie er war? Wieso müssen alle nur bestialische Killermaschinen sein? War man auch nur eine Spur weit anders als der gewöhnliche Durchschnitt, wurde man schon verstoßen. Man wurde belächelt oder einfach nur ignoriert, als wäre man Luft. Als hätte man keine Gefühle, keine Stimme, keinen funktionierenden Körper. Als würde man schlicht und ergreifend nicht existieren. Es waren nicht die Individuen an sich, sondern einfach nur ihr uneinsichtiges, plattes Denken. Man will ja immer dazu gehören, wer will denn schon alleine durch die weite Welt geistern, ohne jegliche Freunde? Niemand. Oder fast niemand. Manche konnten ja auch gut ohne andere leben. Bestes Beispiel wäre der schwarze Rüde mit den veilchenblauen Augen. Irgendwann würde Valon ihn fragen, was mit ihm los war. Irgendwann. Noch war die Zeit nicht reif.

Langsam, gar lustlos erhob er sein Haupt wieder. Die Worte Eleazars und Shennas hatte er einfach überhört, es hätte ihn überdies sowieso nicht interessiert. Sollen sie nur weiterreden, Worte waren in diesem Haufen unnütz. Hier zählten anscheinend Taten. Obwohl, nein. Auch diese nicht. Was durfte man hier überhaupt? Wahrscheinlich sollte man einfach nur stillstehen, die Gedanken der anderen lesen können und bei gegebenen Zeiten dann irgendetwas tun, natürlich genau das, was ihnen gerade in den Kram passte. Ja, klar. Sonst noch etwas? Und morgen geht Valon mit dem Weihnachtsmann tanzen. Er verdrehte die Augen und schüttelte sich kräftig durch. Nach diesem Gefühlsausbruch fühlte er sich seltsam, gar lustlos. Aber es war ein wenig Wut zurück geblieben. Alleine die Tatsache, dass die Sturmtänzer ihm so etwas beschert haben, nährte diese Wut noch weiter, doch er wollte es nicht noch einmal so weit kommen lassen. Diese Gefühle waren alles andere als schön, deshalb durfte er so etwas nicht zu lassen. Kein zweites Mal, zumindest nicht jetzt. Was ihm in naher Zukunft bevorstand, konnte nur das Schicksal wissen. Und um ehrlich zu sein, er wollte es gar nicht erfahren. Wenn man nach dem jetzigen Stand ging, dann stünde ihm nichts Gutes vor, ganz im Gegenteil. Aber man will ja nicht den Teufel an die Wand malen. Vielleicht war das hier nur eine vorübergehende Phase und alles wurde doch noch gut. Wer wusste das schon. Es lag nicht in seinem Ermessen. Glücklicherweise.
Langsam regte sich auch wieder das Rudel, etwas Schwarzes, Großes steuerte auf ihn zu. Es war Naadir. Oh je, was wollte der? Ihn dieses Mal endgültig umbringen? Ja, soll er doch. Aber wenn's ginge, dann bitte kurz und schmerzlos. Nein, Valon wollte nicht das Zeitliche segnen, aber wenn der Koloss im Sinn hatte, den Rüden zur Strecke zu bringen, so würde sich nicht zur Wehr setzen. Letztlich hätte er keine Chance. Er war Valon. Ein kleiner, schwacher Rüde, der nichts Besseres im Sinn hatte, als anderen zu helfen und sich dabei selber in die Gefahrenzone zu begeben. Was für ein Idiot. Über diese Selbstironie konnte er nur belustigt grinsen, war es doch bestimmt die unwichtige Meinung anderer.
Misstrauen ließ dieses Grinsen aber schnell wieder im ewigen Nichts zurück, als Naadir ihn darum bat, mit ihm mitzukommen. So so. Warum sollte er? Mit angelegten Ohren blickte er ihm nach, ging der Rüde doch einfach weiter. Verwirrung und Missfallen drückten seine Stimmung wohl am besten aus, wusste er mal wieder nicht, wie er damit umgehen sollte. Dem Schwarzen folgen oder so tun, als hätte man ihn nicht gehört? Schwer, schwer. Würde man danach gehen, dass Naadir ihn schon angegriffen, angesichts dessen, dass er nur helfen wollte, wäre es wohl am besten, ihn zu ignorieren. Aber ... Das wollte Valon nicht. Warum auch immer. Manchmal verstand er sich einfach selber nicht. Wahrscheinlich war er einfach masochistisch veranlagt. Oder einfach nur dumm? Seufzend schüttelte er den Kopf und holte zu Naadir auf. Der Weiße sagte kein Wort, wenn der andere Rüde etwas wollte, dann müsste schon er das Gespräch beginnen.

The stars will cry the blackest tears tonight.


[bricht innerlich aus # überhört die anderen # denkt nach # folgt Naadir]

Nach oben Nach unten
AlaskaAlaska
Alpha

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptyDo 16 Sep 2010 - 22:49

Der Schneesturm fegte ueber das Land, hauchte es in Eiseskaelte ein. Alaska blickte zu Boden, nichts war mehr wie geplant. Alles lief aus dem Ruder, auis dem Rudel konnte man schon fast sagen. Was war noch fest, an was konnte man anknuepfen, festhalten? Sie sah Conversano nach, wie er ging und auf einmal war er ihr so fremd, so jenseits ihrer Welt, dass sie nichtmal etwas erwiderte, als er begann Incha zu verteidigen, Incha, der kam, Leya angriff und nun wie ein Huendchen Conversano nachtrottete. Sie verstand nichts davon, was Conversano sagte, nichts. Es konnte nicht klar werden, dass er seine einst Geliebte hatte toeten wollen, es war ein Ding der Unmoeglichkeit, ein Rudelmitglied toeten zu wollen. Das hatte nichts mit Vorurteilen zu tun, das hatte nichts mit "Anders sein" zu tun. Verstossen. Missachtet. Ignoriert. Nein, es war einfach die Tatsache, dass Incha kam, Monate vom Rudel behuetet, von Leyla geliebt. Nun, dann hatte er sich veraendert. Ok, Leyla liebte diesen Incha nichtmehr, doch auch wenn sie sich getrennt hatten, Alaska hatte ihn im Rudel haben wollen. Hatte ihm weiter Schutz bieten wollen. Hah! Schutz. Dem Rueden, der dem Rudel nun an den Kragen wollte.

Die Weisse schuettelte langsam den Kopf. Sah zu Shenna, die sich an sie schmiegte. Sah zu Zar, der sie ansprach, wollte den Ort verlassen. Die Alpha nickte... dieser Ort brachte nichts gutes, der See wuerde einen neuen Namen brauchen. Unglueckssee oder etwas derart. War war hier los? Es waren scheinbar partikel in derb Luft, die das ganze Rudel in Tollwut versetzten. Sie wanderten zusammen, es wollte einfach nicht in Alaskas Kopf hinein, dass nur noch gekaempft wurde! Normalerweise wuerde sie jagen gehen, doch erstens war weit und breit kein Wild mehr, die Kaelte hatte sie alle vertrieben, zweitens konnte sie nicht mal mehr zehn Meter weit sehenm, die Schneeflocken stoben um sie alle herum. Der letzte Grund war, dass es geradezu belanglos, absurt klang, nach so einem Tag jagen zu gehen. Die Luft war zum schneiden dick und sie nickte wieder, ja sie wollte nur noch weg.

Sie sah zu Amata, die hatte schlichten wollen und nun im Schnee lag, hatte ihrer Wut Luft gemacht. Dann zu Conversano und Incha, sie wusste nicht, was sie mit diesem Rueden tun sollte. Ihn verscheuchen? Sie hatte ihn so gern gehabt. Auch als den distanzierten Rueden, bei dem die Welt nicht nur rosarot und froehlich war. Doch nun war er fremder als fremd, sie sah keinen Grund darin, einen anderen Wolf der Familie anzugreifen. Doch wuerde sie nun mit ihm reden, waere sie hinterher wieder die naive, die nichts verstand und alles grundlos ablehnte und verstiess. Valon und Naadir, der sich wiederum von seiner bemerkenswerten Seite gezeigt hatte, sorachen miteinander, liefen nebeneinader her, auch wenn Valons Ohren an den Koerper gedrueckt waren und Alaska nicht wusste, welche Absichten der Schwarze hegte. Sie hoffte so, dass Freundschaften entstehen konnten, wuerden gerade jetzt keinen neuen Baende geknuepft, wuerden sie alle gehen. Sie wuerden sich alle eine neue Familie suchen, ohne zu sehen, was fast unsichtbar geworden war unter all der Feinsehligkeit - die Liebe und das Vertrauen. Niemand sah Alaska, die verzweifelt versuchte zu zeigen, dass das Rudel ihr alles bedeutete. Keiner sah Valon und Amata, die versuchten zu helfen, obwohl sie immer wieder abgewiesen wurden. Niemand sah Eleazar und Shenna, die das Rudel fuehrten, wo keine Fuehrende Hand mehr war. Leyla, deren Gefaehrte - ehemaliger - sie hatte toeten wollen. Sie musste weg und wieder zueinander fuehren, sie wusste noch nicht wie, doch sie mussten etwas tun.

"Ja, Zar, wir gehen. Jetzt. Folgt mir, wir suchen einen Unterschlupf im Wald, der Tag bricht schon bald an..."

Fast Tonlos war die Stimme, als sie den Kopf in den Nacken legte, es war ein Klagelied, dass nun ertoente und ihre Trauer preisgab. Vielleicht machten die Woelfe nun die Augen auf, sahen, was geschah. Wer noch da war und nicht auf Tod aus war. "Wir brechen auf, Folgt Eleazar und Shenna, wenn ihr mich nicht mehr seht.", heulte sie am Ende des Liedes.
Sie wollte noch so viel sagen, versuchte es in Blicken auszudruecken. Sah zu Sano, wollte ihm ins Gesicht schreien, dass sie...

Die Alpha trabte nun los, ins Ungewisse, in eine bessere Zukunft. Der Waldboden unter den Pfotenballen, der Schnee, der hier gedaempft fiel, im Gesicht. So konnte niemand die Traenen sehen, die das Ungesagte hatte herausgeschrieen...

(beobachtet und denkt | antwortet Zar | heult | bricht auf)
(Folgt Zar und Shenna. Sie koennen mich schieben, wenn Alaska in die Hoehle laeuft. Spielt weiter so gut es geht.)
Nach oben Nach unten
AnonymousGast
Gast

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptySa 2 Okt 2010 - 17:39

Wutentbrannt lief Amata immer weiter durch den weißen Schnee, sie trat so fest auf als wollte sie den Boden unter sich zerquetschen . Die Worte und Gesten aller anderen sah sie nicht, und hörte sie nicht . Sie hatte alles ausgeblendet um sich herum, alles war weiß . Der Schnee der immer heftiger fiel und sich in ihrem Fell verfing spürte sie nicht, sie lief einfach, ohne zu denken, ohne zu sehen oder zu hören . Sie war wieder bei Kaya angekommen und starrte nun auf sie herab . Sollte sie sich wirklich zu ihr legen ? Aber andererseits konnte sie auch nicht einfach vor ihr stehen bleiben, so legte sie sich einfach neben sie mit verkrampften Muskeln . Doch Ruhe fand sie nicht, unruhig wälzte sie sich hin und her, streckte ihre Pfoten so weit es ging, und schlug sie dann wieder unter .

Sie hasste die Wut die sie zu dieser Unruhe brachte, aber dagegen machen konnte sie nichts . Ihre Krallen zogen sich immer wieder im Schnee lang und hinterließen tiefe Spuren . Ausdruckslos beobachtete sie die anderen . Nun war schon eine ziemliche Gruppe dort entstanden, Alaska, Shenna, Eleazar, Naadir, Leyla und Valon . Doch die Hauptperson fehlte, wo war Incha ? Aber im nächsten Augenblick sah sie ihn auch schon bei dem dunklem Rüden den sie noch nicht kannte . Alaska schien zu überlegen und in der Zwischenzeit stupste Naadir, Valon an und der weiße Rüde folgte dem dunklem . Was wir er jetzt machen ? Angespannt beobachtete sie die beiden . Wieder stieg ihr ein Knurren aus der Kehle aber sie konnte es einfach nicht unterdrücken . Es kann mir doch eigentlich egal sein, Valon ist doch dann derjenige der zerfetzt wird . Sie blickte zu Boden und sah auf ihre Pfoten . Sie begann sich das vertrocknete Blut abzuwaschen das noch an ihr klebte vom Kampf mit Incha . Mit schnellen energischen Zügen wusch sie sich . Immer noch kochte in ihr Wut, doch so langsam flaute sie ab . Was brachte es auch schon die ganze Zeit nur wütend zu sein ? Die Antwort darauf war : Gar nichts . Zumindest für Amata . Vielleicht habe ich wirklich einfach zu sehr überreagiert . Hat Naadir doch recht ? Ich wollte mich doch noch bei ihm endtschuldigen, warum habe ich es noch nicht getan ? Weil er mich wieder aufgeregt hat . Ich will doch nur helfen ! Warum werde ich immer wieder abgewiesen ? Vielleicht ist es einfach das falsche Rudel für mich . Doch ich werde mich bemühen, so schnell werden sie mich nicht los !

Sie hob den Kopf als Alaska, mit dem Kopf im Nacken zu Heulen begann . Ein Trauerlied . Sollte Amata anschließen ? Nein, sie hielt ihre Schnauze und hörte einfach nur zu . Bald schon endete auch das Lied sie schloss es damit ab das sie nun weiterreisen würden und wenn man Alaska bei dem Schneesturm nicht mehr sah, sich an die beiden Betas halten sollte . Was ziemlich berechtigt war, da Alaska weißes Fell hatte und damit in einem Schneesturm bestimmt leicht übersehen werden konnte, schwarze Wölfe – so wie Eleazar und Shenna – würde man besser erkennen können .Der Schneesturm wurde heftiger und Amata stand zügig auf . Sie schüttelte sich noch kurz und lief dann im Laufschritt zu Alaska hinüber, diese fing schon an sich in Richtung Bergwald zu Bewegen . Amata streckte alle ihre Glieder weit, legte somit einen Sprint ein und verlangsamte ihr Tempo wieder als sie die Alpha erreichte . Sie erreichten einen Wald, wo der Schnee nun zwar noch stark aber gedämpfter fiel . Ihre Augen hafteten auf Alaska, täuschte sie sich oder hatte Alaska Tränen auf der Schnauze ? Es könnte aber auch nur Schnee sein . Amatas Schnauze öffnete sich, schloss sich aber kurz darauf wieder . Was sollte sie denn sagen ? Sie überlegte noch eine Weile und sagte dann :

Es tut mir Leid, dass ich euch ärger bereite, doch als ich in Inchas Augen sah, da... . Ich wusste einfach... . Ich weiß auch nicht, doch ich war mir so sicher das Incha Leyla töten wollte . Vielleicht habe ich auch wirklich zu überstürzt gehandelt, aber ich war mir so sicher . Ich glaube das geht mich ja nichts an, aber darf ich wissen was du nun mit Incha vorhast ?

Etwas unbehaglich trabte sie neben Alaska her, dies hier war nicht ihr Platz, sie müsste eigentlich als eine der letzten laufen, doch sie fand es wichtig das sie Alaska gesagt hatte dass es ihr leid tat . Sie würde sich auch sofort wieder zurückfallen lassen wenn sie eine Antwort bekommen hatte . Würde sie überhaupt eine bekommen ? Etwas schüchtern sagte sie :

„Ich weiß das dies hier nicht mein Platz ist, ich werde mich auch gleich wieder zurückfallen lassen .“

Ihre Augen sahen sie erwartungsvoll an . Sie würde erst gehen wenn sie eine Antwort bekam . Und danach ? Sie wusste es nicht .

[Wütend – Denkt – Beruhigt sich – läuft zu Alaska – Fragt etwas und wartet ]
Nach oben Nach unten
AlaskaAlaska
Alpha

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 EmptySa 2 Okt 2010 - 19:13

Der Schnee knirschte und die zugefrorenen Blätter, die noch vom Herbst den Boden unter all dem Weiß bedeckten brachen, als die breiten Pfoten halt suchten und die Alpha durch den Wald trugen. Sie hatte die Ohren nach hinten gedreht, teils, um das Rudel zu hören, teils, damit der noch immer scharfe Wind ihr nicht in die Haut schnitt. Obwohl ihre Rute gleich ihrem Rang erhoben war wirkte Alaska doch etwas eingesunken, nicht so freudig, nicht so optimistisch wie sonst. Sie trabte nicht stolz, sie trabte nur, um weg zu kommen, um das Rudel zu einem geschützten Platz zu bringen. Erneut musste sie sich daran erinnern, was sie suchte, was sie sich dachte, als sie sich nicht unterwarf, sondern sich den höchsten Platz anerkennen ließ. Wieso sie nicht nachgab und einfach liegenblieb. Doch es war schließlich Alaska, oder? Es war immernoch die liebenswürdige, verständnisvolle Alaska, die ihr Rudel liebte, auch wenn es momentan nicht die rosigsten aller Zeiten waren. Der Hunger begann auch, seinen Teil daz beizileisten, dass sie weiterlief, es war Winter, die Beute war spärlich und sie hatte schon zwei Wölfe verloren. Nun waren die Tränen langsam getrocknet, doch das ungute Gefühl war noch immer da in ihrem Bauch. Drückte auf ihre Organe. Ließ sie sich nicht beruhigen.
Incha.
Was war der wahre Grund für seine Attacke und wie sollte sie damit umgehen? Ihre Erinnerungen hielten sie noch ab, ihn wegzuschicken. Noch... Doch sie vertraute ihm nichtmehr. Da war kein Schutz mehr. Sie erinnerte sich noch, wie Ay ihm damals Lynn anvertraute, damit er auf sie Acht gab. Er konnte sich verändern, das taten sie alle. Doch WAS trieb ihn dazu, Leyla töten zu wollen? Ewas stimmte da nicht, ganz und gar nicht.

"Ich warte noch etwas ab. Bespreche mich mit Eleazar und Shenna. Ich denke nicht, dass er bleiben kann. Halt moment! Was viel wichtiger ist, ich muss mit Leyla reden. Wie muss sich die arme wohl fühlen..."

Plötzlich hörte sie eine Rhythmusänderung der Geräusche, Schritte kamen deutlich näher, kurz darauf war Amata mit ihr auf gleicher Höhe. Alaska richtete sich wieder etwas auf, sie wollte nicht zu geknickt wirken. Alaska hielt ihr Tempo, konzentrierte sich mit den Augen weiterhin auf den unebenen, kalten Weg vor ihr, doch ihre Ohren und ihr Verstand waren bei der grauen Fähe, die immer allen helfen wollte. Sie entschuldigte sich. Alaska schüttelte heftig den Kopf. Was musste die arme wohl für ein Bild vom Rudel haben? Was mussten alle neuen wohl für ein Bild haben? Und wodurch entstand dies? Plötzlich hatte Alaska etwas wie eine Erleuchtung. Was war den genau geschehen? Naadir und Elsu kamen ins Rudel, Valon ebenfalls. Friedlich, gewollt eine Familie zu finden. Kaya brach in den See ein, Namid und Naadir sprangen hinterher. Namid starb, Mingan starb, Alle Augen waren auf Kaya und Leyla gerichtet. Naadir verschließt sich, zu schreckliche Dinge gesehen. Valon und Amata wollen helfen, werden abserviert. Die Stimmung beruhigt sich wieder, Incha komm, will Leyla töten. Und nun sind wir hier...
Als Amata geendet hatte, drehte Alaska kurz den Kopf, um ihr in die Augen blicken zu können.

"Erst einmal, sag einfach du. Ich bin die Alpha, ihr habt respekt zu haben, doch ich bin auch eine Freundin und gerade brauchen wir die wohl beide. Du kannst auch hier laufen, wir unterhalten uns ja. Mach dir da mal keinen Kopf.
Dann zu deiner Entschuldigung. Du musst dich in keinem Fall entschuldigen, denn das war kein Kampf, das war eine Attacke udn du hast dich für Leyla eingesetzt, sie vielleicht sogar gerettet. Mit Naadir zusammen. Da ist nichts, wöfür du dich entschuldigen musst, du solltest stolz sein. Incha... Ehrlich gesagt, ich verstehe nicht, was dort los war. Es fühlt sich falsch an, wenn ich nun über ihn mit dir rede, doch was du wissen kannst, ist, dass er lange Zeit im Rudel war und ein völlig anderer war. Dann veränderte er sich und Leyla trennte sich. Incha verließ daraufhin das Rudel und bis zur letzten Nacht haben wir ihn nicht gesehen. ich weiß nicht, was er gemacht hat oder was vorgefallen ist und ich verstehe nicht, wieso er Leyla angegriffen hat. Was ich jetzt tun werde? Nun, erstmal mit Leyla, Shenna und Eleazar sprechen, dann enscheiden. Ich denke aber, er kann nicht bleiben...
Weißt du, es tut mir alles so leid, was musst du für ein Bild haben. Ich sehe euch als meine Familie an und ich weiß, dass viele von uns das auch tun. Versuch auch, uns als Rudel zu sehen, auch wenn ... ich weiß nicht, wie das passieren konnte."


Weiterhin trabten die Beine unter ihr und sie spürte die Wärme, die Amatas Körper ausstrahlte. Es war vielleicht etwas schwer für sie, da Naadir und sie so zerstritten waren und er sich nun mit Valon besprach, Kaya und Leyla, sowie Elsu sich sehr still verhielten, Eleazar und Shenna halfen, das Rudel zu führen und Conversano und Incha... Sie drehte kurz den Kopf, wurde etwas langsamer.

"LEYLA. BITTE KOMM HER."

Sie rief durch den Wind, es war zwar Alaskas endgültige Entscheidung, was Incha betraf, doch ging es Leyla wohl am meisten etwas an. Dann drehte sie sich wieder frontal und sprach nocheinmal zu Amata.

"Vielleicht kennst du es nicht von anderen Rudeln, doch - auch wenn es vielleicht nicht so wirkt - ich denke, das Rudel hat mitzubestimmen. Was denkst du denn?"

[denkt und läuft / unterhält sich mit Amata / ruft Leyla / redet mit Amata]
Nach oben Nach unten
Gesponserte Inhalte

Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty
Kapitel 5/ Ein harter Winter - Seite 6 Empty

Nach oben Nach unten
 

Kapitel 5/ Ein harter Winter

Vorheriges Thema anzeigen Nächstes Thema anzeigen Nach oben 
Seite 6 von 8Gehe zu Seite : Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8  Weiter

 Ähnliche Themen

-
» Kapitel 6/ Frühjahrsgefahren
» Kapitel 4/ Welpenstube
» Kapitel 1 / Wie alles begann
» Kapitel 2/ Die Reise beginnt
» Kapitel 3 / die endlose Tundra

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
Sturmtänzer :: Fairytale :: Rollenspiel :: C H R O N I K E N-